Steiner Häuschen Stadt will Burgruine in Oberkassel retten

Oberkassel · Der Koordinierungsstab „Steiner Häuschen“ tagt im Juli in der Bezirksverwaltungsstelle Beuel. Dabei soll besprochen werden, wie der trostlose Zustand der Burgruine geändert werden kann.

 Sebastian Freistedt vom Heimatverein Oberkassel (hinten) und Michael Dreisvogt vom Park Härle inspizieren das Mauerwerk der Burg.

Sebastian Freistedt vom Heimatverein Oberkassel (hinten) und Michael Dreisvogt vom Park Härle inspizieren das Mauerwerk der Burg.

Foto: Holger Willcke

Die Bezirksverwaltungsstelle im Beueler Rathaus übernimmt die Koordination für die geplante Pflege und Sanierung des Steiner Häuschens in Oberkassel. „Wir werden im Juli alle beteiligten Fachämter der Stadtverwaltung zu einem Erörterungstermin nach Beuel einladen und die weitere Vorgehensweise abstimmen“, erklärte Christian Siegberg, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle.

Ein Koordinierungsstab ist erforderlich, weil gleich mehrere städtische Ämter für das eingetragene Bodendenkmal, das vermutlich aus der Zeit um 1000 nach Christi Geburt stammt, zuständig sind: Das Grundstück wird wegen der direkten Nähe zur Bezirkssportanlage Stingenberg vom Sport- und Bäderamt verwaltet, das Amt für Stadtgrün ist für den Freischnitt der Ruine zuständig und das Städtische Gebäudemanagement (SGB) betreut die Bodendenkmäler in Bonn.

Eine Große Anfrage der SPD, die sich wegen des „trostlosen Zustands“ um das Denkmal am Ennerthang sorgt, hatte im Mai das Thema ins Rollen gebracht. Zu dem Zeitpunkt waren die Mauern und das Innere der alten Burg nahezu komplett mit Brennnesseln, Brombeeren und Efeu zugewuchert. Kurze Zeit später rückten Mitarbeiter der Stadt an und schnitten die Burganlage weitgehend frei.

Kosten im fünfstelligen Bereich

Zwischenzeitlich hat die Stadt Bonn diverse Ortstermine und Gespräche durchgeführt. Dabei gelangte man zu der Einschätzung, dass für eine nachhaltige Nutzung des Steiner Häuschens Maßnahmen zur Verkehrssicherung, aber auch zur Erhöhung der Attraktivität des Standortes erforderlich sind.

Zuzüglich der phasenweisen Auslichtung des Geländes hat die Verwaltung Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich geschätzt. Personalkosten wurden dabei nicht berücksichtigt. Weil bislang kein Geld im städtischen Etat für Pflege und Sanierung des Steiner Häuschens veranschlagt worden ist, empfiehlt die Fachverwaltung, Geld im nächsten Doppelhaushalt einzustellen.

Fenja Wittneven-Welter (SPD) ist mit dem Vorschlag der Verwaltung zur weiteren Vorgehensweise zufrieden: „Ich hoffe, dass nicht nur das Geld eine Entscheidung spielt und empfehle, Dritte in die Beratungen einzubeziehen.“ Dabei spielte sie auf die Stiftung Park Härle an, die sich als direkt angrenzender Nachbar zum Steiner Häuschen angeboten hat, unter gewissen Voraussetzungen die Pflege des etwa 5000 Quadratmeter großen Areals zu übernehmen. Eine Zusammenarbeit zwischen Stadt und Stiftung begrüßt auch der Heimatverein Oberkassel, der schon seit Jahren eine dauerhafte Lösung der Burganlage fordert.

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