Stadt gegen Sozialticket à la Köln

Die Stadt will den Bonn-Ausweis vorerst in seiner bisherigen Form erhalten. Die Einführung eines Sozialtickets für Bus und Bahn nach Kölner Modell , wie von der schwarz-grünen Ratsmehrheit gefordert, sei derzeit nicht sinnvoll.

Bonn. (lis) Die Stadt will den Bonn-Ausweis vorerst in seiner bisherigen Form erhalten. Die Einführung eines Sozialtickets für Bus und Bahn nach Kölner Modell , wie von der schwarz-grünen Ratsmehrheit gefordert, sei derzeit nicht sinnvoll. Das geht aus einer Vorlage für den Sozialausschuss hervor, der am 14. Dezember tagt.

Zum Hintergrund: Rund 3,6 Millionen Euro kostet der Bonn-Ausweis jährlich. Gut eine Million davon bringt die Stadt auf, damit finanzschwache Bonner nur die Hälfte an Eintritt in Schwimmbäder, Theater und Museen zahlen müssen. 2,6 Millionen bekommen die Stadtwerke als Ausgleich dafür, dass Bonn-Ausweis-Inhaber Mehrfahrtentickets für die Hälfte kaufen können. Billiger für die Stadt würde es, so CDU und Grüne, wenn stattdessen ein Sozialticket eingeführt würde.

"Angesichts des in NRW angestrebten landesweiten Sozialtickets scheint es wenig sinnvoll, eine nur auf VRS-Gebiet begrenzte Regelung anzustreben", teilt die Verwaltung nun mit. Zumal das Land angekündigt habe, ein solches Ticket finanziell unterstützen zu wollen. Bis es soweit sei, solle der Bonn-Ausweis in vollem Umfang erhalten bleiben.

SPD und Linke begrüßten diesen Vorschlag am Donnerstag als gute Nachricht für alle bedürftigen Bonner und als Ohrfeige für CDU und Grüne. Letztere geben sich gelassen: "Wir halten weiter am Sozialticket fest. Und es war allen klar, dass bis zu dessen Einführung der Bonn-Ausweis wie gehabt genutzt werden kann", so Georg Fenninger (CDU).

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