Zusätzliche Plätze für Flüchtlinge in Bonn Zwei weitere Turnhallen als Notunterkünfte

Bonn · Die Stadt Bonn hat zwei weitere Turnhallen für die mögliche Unterbringung von Flüchtlingen im Visier: Es handelt sich um die Sporthallen des Robert-Wetzlar-Berufskollegs und des benachbarten Ludwig-Erhard-Berufskollegs in Bonn-Nord.

Bereits vergangene Woche hatte die Stadt Bonn die Turnhallen der Katholischen Grundschule in Holzlar, der Realschule in Beuel und der Musikschule am Schieffelingsweg in Unterkünfte für Flüchtlinge umgewandelt (der GA berichtete). Doch der Engpass bei der Unterbringung halte an, teilte Sozialdezernentin Angelika Maria Wahrheit gestern mit. Die Zahl der Flüchtlinge sei inzwischen auf über 2800 gestiegen. Allein vorige Woche habe die Stadt Bonn 180 neue Flüchtlinge zugewiesen bekommen.

Die Verwaltung werde die beiden betroffenen Berufskollegs und die Sportvereine, die die Hallen dort ebenfalls nutzen, über die mögliche bevorstehende Umwandlung informieren, versicherte Wahrheit.

"Auch wenn wir alle Anstrengungen unternehmen, möglichst keine oder doch nur im Notfall Turnhallen zu belegen, werbe ich um Verständnis bei den Nutzerinnen und Nutzern", sagte die Sozialdezernentin. "Uns ist klar, dass dies Einschränkungen für Schülerinnen und Schüler sowie Sportlerinnen und Sportler mit sich bringt." Es gebe indes keine Ausweichmöglichkeiten. Es bleibe aber dabei: Turnhallen seien die Notlösung, die die Stadt Bonn nur in Anspruch nehme, wenn kein anderes Gebäude zur Verfügung stehe. Wie lange diese Situation anhält, weiß derzeit niemand.

Die Verwaltung arbeite mit Hochdruck daran, weitere Gebäude herzurichten. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sollen sowohl in der einstigen Poliklinik an der Wilhelmstraße, wo bereits 150 Personen untergebracht sind, als auch im ehemaligen Studentenwohnheim am Erzbergerufer zusätzlich jeweils 100 Plätze zur Verfügung stehen. Parallel laufe die Suche der Stadt nach Grundstücken für weitere Container und auch für Wohnbebauung.

Als nächstes wären die Turnhallen des Ludwig-Erhard-Berufskollegs und des Robert-Wetzlar-Berufskollegs an der Reihe.

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