Neue Wege für den Grünabfall Zwei Sammelfahrzeuge für 330.000 Euro

BONN · Grünabfallentsorgung auf Friedhöfen war bislang eine aufwendige und umständliche Angelegenheit: Mitarbeiter leerten die Drahtgitterkörbe an den Abfallstationen auf einen Pritschenwagen, der den Müll hinausfuhr und vor Sammelcontainern ablud. Dort mussten wieder die Bagger ans Werk, um den Abfall in die Container zu laden. Diese Zeiten sind jetzt vorbei: Für insgesamt rund 330.000 Euro hat die Stadt Bonn zwei spezielle Abfallsammelfahrzeuge der Firma Contex-Hydrobox in Gummersbach angeschafft, die künftig für alle zwölf Bonner Friedhofbezirke zuständig sind.

 Neues System: Abdellah Azhamrue (links) und Axel von der Heyde entleeren einen Abfallkorb mit Grünabfällen in dem Spezialfahrzeug, das auf allen Bonner Friedhöfen zum Einsatz kommt.

Neues System: Abdellah Azhamrue (links) und Axel von der Heyde entleeren einen Abfallkorb mit Grünabfällen in dem Spezialfahrzeug, das auf allen Bonner Friedhöfen zum Einsatz kommt.

Foto: Roland Kohls

Die Wagen sind schmal genug, um auf den größeren Friedhofswegen fahren zu können, und fassen den Inhalt von mindestens 13 Abfallbehältern à 700 Liter. Auch die sind neu, da für die Umfüllvorrichtung der Fahrzeuge passende Behälter benötigt werden. Die Stadt hat sich die Ausstattung der etwa 450 Abfallstationen auf 38 der 40 Bonner Friedhöfen mit Grünabfallkörben und Restmülltonnen rund 140.000 Euro kosten lassen. Der Grünabfall wird im Fahrzeug zusammengepresst. Je nachdem, wie viel Erde sich darunter befinde, fasse es mehr oder weniger Grünabfall, erklärte Wieland Klötzer von Contex.

Die Stadt erhofft sich von dieser Maßnahme vorrangig eine Kosteneinsparung: weniger Personal und geringerer Entsorgungsaufwand. Man rechne mit jährlichen Gesamtkosten von rund 542.000 Euro, sagte Heinz-Josef Houf vom Amt für Stadtgrün, der den neuen Wagen gestern auf dem Alten Friedhof vorstellte. Das mache gegenüber der bisherigen Vorgehensweise eine Einsparung von 323.000 Euro aus. Die Anschaffungs- und Umbaukosten von 785.000 Euro hätten sich dadurch nach vier Jahren amortisiert.

Für die weitere Optimierung rief Houf die Bürger zum Mitmachen auf: "In die Grünabfälle gehört nur organischer Müll, keine Gestecke, weil sie oft Draht, Stoff und Plastik enthalten. Das gehört in den Restmüll." Viele Bürger würden auch Restmüll in die Grünabfälle werfen. "Das hat zur Folge, dass das nur als Mischabfall entsorgt werden kann", so Houf. Das sei teurer. Durch Mülltrennung könnten jährlich noch einmal bis zu 90.000 Euro gespart werden. "Das schlägt sich dann auch in den Friedhofsgebühren nieder."

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