Einladung nach Berlin Zwei Bonner reisen zum Tag der Talente

BONN · Lukas Gehring und Markus Koropp sind in ihren Fachgebieten Mathe und Musik Ausnahmeerscheinungen. Sie verbringen dieses Wochenende gemeinsam in Berlin: beim Tag der Talente, zusammen mit 23 anderen kreativen Köpfen zwischen 14 und 21 Jahren.

 Lukas Gehring ist Gewinner des Bundeswettbewerbs Mathematik und verbringt das Wochenende in Berlin beim „Tag der Talente“.

Lukas Gehring ist Gewinner des Bundeswettbewerbs Mathematik und verbringt das Wochenende in Berlin beim „Tag der Talente“.

Foto: Silke Meny

Lukas Gehring ist mit 17 Jahren bereits Mathematiker mit Leib und Seele, Markus Koropp mit 18 Jahren schon erfolgreicher Komponist. Auch wenn die Interessen der beiden Bonner in unterschiedliche Richtungen gehen, haben sie etwas gemeinsam. Sie sind Preisträger zweier Wettbewerbe, dem Bundeswettbewerb Mathematik und dem Bundeswettbewerb Jugend komponiert.

Zu der Stippvisite in die Hauptstadt hat sie Bundesbildungsministerin Anja Karliczek eingeladen, um ihre Ausnahmeleistungen zu würdigen und auf die vielfältigen Begabungen der jungen Menschen aufmerksam zu machen. In der Hauptstadt lernen sich die Talente aus Naturwissenschaft, Technik, Musik und Kunst kennen, tauschen sich über ihre Projekte aus und erkunden in Workshops neue Fachgebiete.

„Ich habe mich für den Workshop Fotografie angemeldet, mal was anderes“, sagt Gehring. Überhaupt freut er sich, „neue Leute aus allen Fachrichtungen kennenzulernen, die etwas von ihrer Begabung weitergeben“. Seine Teilnahme am Tag der Talente hat ihm die Graphen-Theorie gesichert. Über diese Disziplin der diskreten Mathematik hat er beim Bundeswettbewerb mit einem Mathematikprofessor und einem Mathematiklehrer 60 Minuten gefachsimpelt und manche Frage der beiden beantworten müssen. Er nimmt zum vierten Mal am „Tag der Talente“ teil, was bedeutet, dass er ebenso oft schon Preisträger bedeutender Mathe-Wettbewerbe gewesen ist.

Volle Punktzahl beim „Känguru der Mathematik“

Das Faible für Mathematik liegt in der Familie: Seine Mutter ist Mathematiklehrerin, sein Vater Informatiker, seine Schwester studiert Mathe auf Lehramt. „Angeblich konnte ich schon dreistellige Zahlen lesen, bevor ich richtig lesen konnte“, erzählt er. „Dabei war ich in der Grundschule nicht auffällig gut in Mathe, sondern eher überall gut. Erst in der vierten Klasse ist er beim bundesweiten Wettbewerb „Känguru der Mathematik“ aufgefallen. „Den habe ich zusammen mit nur sechs weiteren Teilnehmern mit voller Punktzahl bestanden.“ Im Gymnasium ging es ab der siebten Klasse weiter mit „Jugend trainiert Mathematik“, wo Gehring jeden Monat ein 20-seitiges Skript mit Matheaufgaben über Klassenlevel bearbeitete.

Ab der neunte Klasse war es dann die Teilnahme am Bundeswettbewerb Mathematik, ab der zehnten auch an der Mathe-Olympiade. Heute studiert Gehring, der aus Nördlingen stammt, Mathematik im bald dritten Semester an der Bonner Universität. Zudem arbeitet Lukas als studentische Hilfskraft im Institut für diskrete Mathematik im Chipdesign. Er entwickelt Software, die es ermöglicht, Prozessoren platzsparender und leistungsfähiger zu machen. Abseits der Mathematik musiziert er, spielt Fagott und E-Bass in Blaskapellen und einer Bigband.

Musik ist tonangebend in Markus Koropps Leben. Der 18-Jährige machte mit seiner Komposition „Spielräume – dehnbar“ für Violine, Vibraphon, Konga, Klavier und Tuba beim Bundeswettbewerb Jugend komponiert das Rennen. „Schon immer hat mich Musik fasziniert und bewegt. Mit sechs Jahren habe ich begonnen, Klavier zu spielen und mit acht Jahren Geige“, sagt er. Mit zehn Jahren begann er mit Kompositionen. Er wollte die Musik, die er im Kopf hatte, „aus ihrer inneren Existenz in die Realität holen“. Vor einigen Monaten hat Markus sein Abitur am CJD Königswinter im Hochbegabtenzweig gemacht.

Er möchte jetzt Musik studieren. „Als mich ein Professor fragte, warum ich etwas wie Komposition mit so wenig Zukunftsaussichten studieren wolle, konnte ich nur antworten: ,Weil ich nicht anders kann’“, sagt er. Doch zuerst kommt der Tag der Talente. Von ihm erhofft er sich neue Begegnungen, aus denen „eine Menge Musik erwachsen kann“.

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