Wetter im Januar 2015 Zu mild, zu stürmisch und viel zu nass

BONN · Der Januar war zu mild und wegen der häufigen Durchzüge von Tiefdrucksystemen zu nass, sehr stürmisch und zu trüb. Dieses Fazit zieht Klaus Kosack. Der ehemalige Chefstatistiker der Stadt greift dabei auf die aktuellen Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

 Die Statistik für den Januar 2015.

Die Statistik für den Januar 2015.

Foto: GA

Temperatur:

Der Januar wies eine Durchschnittstemperatur von 4,1 Grad Celsius auf, war damit um 1,8 Grad zu warm und belegt den 30. Platz in den Bonner Wetteranalen seit 1895. Den bisher mildesten Januar in Bonn gab es 1975 mit 7,3 Grad, der kälteste wurde 1940 mit minus 7,4 Grad gemessen. In der zweiten Monatsdekade erreichte der Januar fast frühlingshafte Temperaturen. Die höchste Temperatur wurde mit 16 Grad am 11. gemessen, die dritthöchste jemals in Bonn gemessene Januartemperatur. Noch höhere Temperaturen gab es zuletzt am 10. Januar 1991 mit 16,3 Grad. Kältester Tag war der 21. Januar mit minus 2,2 Grad. Insgesamt gab es elf Frosttage, und keinen Eistag.

Niederschlag:

Hinsichtlich der Niederschläge war der Januar viel zu nass. An 19 Tagen regnete es, an drei Tagen fiel auch Schnee. Insgesamt regnete es 100 Liter pro Quadratmeter. Das sind mehr als doppelt so viel wie in einem normalen Januar in Bonn. Das ist Platz zwei in den 168-jährigen Aufzeichnungen der Stadt. Die meisten Niederschläge gab es am 8. mit 14,9 Litern pro Quadratmeter. Insgesamt gab es drei Starkregentage in der ersten Monatsdekade. Noch mehr Regen gab es nur noch 2004 mit insgesamt 110 Litern pro Quadratmeter.

Sonne:

Das eher unruhige Wetter bot der Sonne weniger Chancen: Insgesamt schien sie 49 Stunden, vier Stunden weniger als im langjährigen Mittel. Damit belegte der Januar den 29. Platz. Mehr Sonne konnten die Januare 2006 (99 Stunden) und 2009 (90 Stunden) vorweisen. Dabei schien die Sonne in diesem Jahr an zwölf Tagen mehr als eine Stunde. An zwölf Tagen zeigte sie sich überhaupt nicht.

Wind:

Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten einmal auf. Die größte Bö konnte am 14. mit 76 Stundenkilometern gemessen werden, das entspricht Windstärke 9 nach Beaufort. An sechs weiteren Tagen wurde Sturmstärke gemessen.

Vergleich mit 2014:

Der Januar 2014 war um zwei Grad Celsius wärmer als der aktuelle Januar. Die Minimaltemperatur war mit minus 0,7 Grad deutlich höher, während die Maximaltemperatur mit 14,8 Grad niedriger lag. 2014 gab es nur zwei Frosttage. Die Sonne schien mit 84 Sunden 35 Stunden länger, dafür fielen 66 Liter Regen weniger. 2014 gab es nur zwei Sturmtage.

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