Eine Manege am Alten Heerweg Zirkus Meik überwintert in Lessenich

Lessenich · „Großer Weihnachtscirkus“ – so steht es auf den Schildern, die derzeit in Lessenich hängen. Auf dem Gelände am Ende des Alten Heerwegs hat eine kleine Zirkusfamilie mit ihren Wagen Halt gemacht – und will dort überwintern.

 Als Weihnachtsmann mit Engeln hat sich Markus Knoch mit vier seiner fünf Kinder in der Zirkusmanege aufgestellt.

Als Weihnachtsmann mit Engeln hat sich Markus Knoch mit vier seiner fünf Kinder in der Zirkusmanege aufgestellt.

Foto: Rolf Kleinfeld

Die Kirche hat ihr das Grundstück als Standplatz zur Verfügung gestellt. Das Zirkuszelt und die Manege stehen bereits, im Inneren ist ein Tannenbaum weihnachtlich dekoriert, die Stühle stehen in Reih und Glied. Im Wohnwagen hängen Adventskalender für jedes der fünf Kinder, die zugleich als Artisten auftreten.

Beim „1. Lessenicher Weihnachtscirkus“ handelt es sich um den Zirkus Meik, der schon im Frühjahr an diesem Platz stand und mit der Resonanz ganz zufrieden war. Am Familientag waren damals 70 Besucher gekommen. Das reichte erst einmal aus, Zirkusleute sind dieser Tage bescheiden.

Jetzt sind sie zurück. Und weil sie im dritten Jahr ein Weihnachtsprogramm spielen und das zum ersten Mal hier im Ort, ist es eben die Bezeichnung „1. Lessenicher Weihnachtscirkus“ geworden. Bei den Vorstellungen, die vom Freitag, 22. Dezember, bis zum Sonntag, 7. Januar, jeweils um 16 Uhr beginnen, wird es Luftakrobatik, Feuerspucken, Seiltanz und Clownerie geben. Wildtiere hat der Zirkus nach eigenen Angaben nicht. Alle die etwas aufführen, gehören zur siebenköpfigen Familie.

Zirkusfamilie in der neunten Generation

Vor allem auf die Einnahmen von Heiligabend hofft die Familie, wenn viele Lessenicher die Zeit bis zur Bescherung mit ihren Kindern überbrücken wollen. „Dann spielen wir unser Programm schon um 14 Uhr“, sagt Vanessa Lauenburger, die das Unternehmen in neunter Generation führt. Dann kostet der Eintritt auf allen Plätzen zehn Euro, an allen anderen Tagen sind es 16 Euro, ermäßigt 14 Euro.

„Wir sind nicht auf Spenden angewiesen, weil wir uns alles selbst erarbeiten“, stellt Lauenburger definitiv klar. Ihr Mann Markus Knoch ergänzt zwar, bei einem Ballen Heu sage man nicht Nein, aber ansonsten sagt auch er kategorisch: „Wir gehen auch nicht sammeln im Ort. Hier gehen aber unbekannte Leute von Tür zu Tür, angeblich in unserem Namen. Aber damit haben wir nichts zu tun.“

Das gesamte Jahr unterwegs

Der Zirkus hat kein Stammquartier, sondern ist das gesamte Jahr unterwegs. Auch eine Winterpause gibt es nicht. Der Familie macht das nichts aus, auch die Kinder gehen nun in Lessenich in die Schule und den Kindergarten. „Wir kennen das gar nicht anders als umherzureisen“, sagt Lauenburger. Glücklich seien sie, wenn das Publikum nach zwei Stunden mit einem Grinsen die Zirkusmanege verlässt.

Wo nach dem Gastspiel in Lessenich ihr nächstes Ziel sein wird, weiß die Familie noch nicht. „Das kommt darauf an, wo wir den nächsten Standplatz bekommen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort