Besinnlicher Advent in Bonn Zeit zum Innehalten

Bonn · Eine besinnliche Adventszeit wünscht man sich gerne gegenseitig in diesen Tagen. Jedenfalls in unseren Kreisen. Ein frommer Wunsch, sind viele von uns doch gerade im Advent so beschäftigt und oftmals auch in Hetze wie selten im Jahr. Davon nehmen wir uns selbst auch nicht aus.

Da sind die diversen Weihnachtsfeiern im Kollegenkreis, in Kita, Schule und im Sportverein. Die Geschenke für die Liebsten müssen besorgt werden – aus dem Vorsatz, das in diesem Jahr bis spätestens bis zu den Herbstferien erledigt zu haben, ist wieder nichts geworden – und natürlich wollen wir unseren Besuchern zu Hause auf jeden Fall selbst gebackene Plätzchen anbieten können.

Im Job gibt es bis Jahresende ja auch noch so viel zu tun, die Termine ballen sich, und die Pakete für die Patenkinder und Schwiegereltern müssten eigentlich auch längst zur Post.

Wenn du es eilig hast, geh langsam. Wenn du es noch eiliger hast, mach einen Umweg, besagt eine Volksweisheit. Leichter gesagt als getan. Aber einen Versuch ist es wert.

Das dachte sich wohl auch jene Frau, die die Studenten, die am Samstag in der City um Spenden für das marode und dringend sanierungsbedürftige Münster baten, wie viele andere Passanten vor ihr auch abfertigte: Sie habe keine Zeit und außerdem mit Kirche nichts am Hut.

Soviel Zeit muss sein

Dann hielt sie aber doch einen Moment inne und hörte den Studenten zu. Mit dem Ergebnis, dass sie nicht nur eine Spende zusagte, sondern auch dem Münster einen Besuch abstattete. Soviel Zeit müsse jetzt doch sein, sagte sie lächelnd.

So gesehen hatten diese beiden Studenten in zweierlei Hinsicht Erfolg. Übrigens: Die mitten in der geschäftigen Innenstadt gelegene, mehr als 1000 Jahre alte, wirklich sehenswerte Basilika lädt alle Menschen das ganze Jahr über ein, einmal innezuhalten. Und in diesen Tagen eben noch einmal in ganz besonderer Weise mit adventlicher Musik, besinnlichen Texten und Momenten der Stille.

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