Umzug des Pantheons nach Beuel Zeit für Umbau ist zu knapp

Bonn · Das Pantheon könnte ab November zunächst in einer unsanierten Halle in Beuel spielen. Die Zeit für einen Umbau reicht wohl nicht aus.

Wie geht es weiter mit dem Pantheon? Der letzte Vorhang in der bisherigen Spielstätte im Bonn Center ist gefallen. Die Sommerpause hat begonnen. Und seit der geplatzten Sondersitzung des Kulturausschusses herrscht bezüglich der Umzugspläne nach Beuel nahezu Funkstille auf den Rathausfluren. Aber eben nur beinahe. Denn Pantheon-Chef Rainer Pause hat dem Vernehmen der Stadtverwaltung vor wenigen Tagen vorgeschlagen, wegen des enormen Zeitdrucks die Halle Beuel ab November zunächst unsaniert als Spielstätte nutzen zu wollen.

Der von der Stadt Bonn mit 1,6 Millionen Euro kalkulierte Umbau der Halle würde in dem Fall auf die Spielpause im nächsten Sommer verschoben. Nicht verschoben werden dürfen allerdings Brandschutzmaßnahmen: Aus diesem Grund muss im großen Saal, den Pause vorerst nutzen könnte, eine zusätzliche Mauer eingezogen werden. Zudem müssten weitere Flucht- und Rettungswege geschaffen werden.

„Wir hätten gegen eine solche vorübergehende Lösung nichts einzuwenden“, sagte CDU-Ratsfraktionsgeschäftsführer Georg Fenninger, der für die Jamaika-Koalition derzeit die Stallwache im Rathaus hält. Im Grunde sei doch schon seit geraumer Zeit klar gewesen, dass der ehrgeizige Plan des Pantheon-Architekten für den Umbau und die Sanierung der Halle bis Anfang November nicht eingehalten werden könne.

„Deshalb begrüßen wir diese Einsicht und sind bereit, Herrn Pause dabei entgegenzukommen“, sagte Fenninger. Denn der Stadt Bonn sei nach wie vor sehr daran gelegen, dass die Zukunft des Pantheons in Bonn gesichert werden und das Theater nach Beuel umziehen kann. Wie berichtet, musste das Pantheon nach 30 Jahren seine angestammte Spielstätte im Bonn Center aufgeben. Der Bürokomplex soll komplett abgerissen werden und durch Neubauten ersetzt werden. Nach einigem Hin und Her bot die Stadt Bonn Theaterchef Pause die Halle Beuel als neue Spielstätte an.

Sie wird bislang vom Theater Bonn genutzt. Generalintendant Bernhard von Helmich stimmte dem Vorschlag zu und erhielt im Gegenzug die Zusage, dass die Kammerspiele Bad Godesberg als Theater erhalten bleiben sollen. Laut einem Ratsbeschluss von Dezember 2015 soll das Pantheon die 1,6 Millionen Euro für den Hallenumbau in Raten von rund 63.000 Euro pro Jahr zurückzahlen. Das Pantheon hatte einen eigenen Beitrag von rund 400.000 Euro zugesagt, zudem soll Pantheon-Chef Rainer Pause privat für rund 500.000 Euro bürgen.

Aus Sicht der Stadt war alles klar, doch Pause ließ Anfang Juli den Termin für die Vertragsunterzeichnung für alle überraschend platzen. Er machte der Stadt schwere Vorwürfe. Sie lege ihm Steine in den Weg und halte sich nicht an vereinbarte Änderungen, klagte er. Es kam zum Krisengespräch, an dem auch Oberbürgermeister Ashok Sridharan teilnahm.

Es gelang ihm, Pause an den Verhandlungstisch zurückzuholen. Seither seien die Stadt und Pause in intensiven und guten Gesprächen, heißt es vom Presseamt. Näher wolle sich die Kulturverwaltung zum Verhandlungsstand nicht äußern.

Auch Theaterchef Pause selbst sagt nur soviel: „Wir haben mehrere Optionen, prüfen alle gewissenhaft, wollen aber nichts übers Knie brechen“. Wie dem auch sei: Auf der Pantheon-Homepage versprechen Fritz Litzmann und Hermann Schwaderlappen alias Rainer Pause und Norbert Alich: „Wir sehen uns auf der Sonnenseite.“

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