Zeit für frischen Wind

Jeder regelmäßige Schwimmer oder sonstige Sportler in Bonn hatte es insgeheim geahnt, ohne je einen Schritt in die uralten, muffigen Dienststuben dieser Behörde gesetzt zu haben: Im Sport- und Bäderamt, das in der kurfürstlichen Häuserzeile neben der Redoute in Bad Godesberg seinen Sitz hat, könnte noch vieles verbessert werden.

In der Vergangenheit jedenfalls hat sich - gerade was die Schwimmbäder angeht, dieses Amt nicht gerade durch besondere Fantasie- und Innovationsbereitschaft ausgezeichnet.

Kooperationen mit Schwimmvereinen - mäßig. Einführung von anderen Öffnungszeiten - seit Jahren ein Kampf. Saisonkarten für die Dauerbadegäste - abgelehnt.

Dass die Stimmung, das Arbeitsklima und die Leistung so schlecht sind, wie es die interne Organisationsuntersuchung der Stadt herausgefunden hat, ist dann aber doch eine faustdicke Überraschung. Die Mitarbeiter im Innendienst sind nach jahrelanger Demotivation offenbar so am Boden, dass ihre Leistungsbereitschaft erst mal wieder geweckt werden muss. Das betrifft nicht die Bademeister, Hallenwarte und Grünpfleger, sondern die Mitarbeiter in der Verwaltung des Amtes.

Nun will man nicht in allgemeine Kritik an städtischem Personal verfallen, muss aber dennoch fragen: Wie konnte es sein, dass seit Jahren offenbar niemand aus der Stadtspitze richtig hingeschaut und registriert hat, dass die Mitarbeiter sich ihre eigene Komfortzone geschaffen haben? Es wird höchste Zeit, dort jetzt neu anzusetzen und für frischen Wind zu sorgen. Dass es seit drei Monaten eine neue Vize-Amtsleiterin gibt, ist ein guter Anfang in diese Richtung.

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