Kriminalstatistik des Stadtbezirks Bonn 2014 Zahl der Autoaufbrüche steigt

BONN · Die Kriminalstatistik 2014 für den Stadtbezirk Bonn listet folgende Punkte auf: Mehr Delikte, höhere Aufklärungsquote, leichte Verschiebungen bei den Deliktfeldern. Unterm Strich kommt die Polizei zu dem Ergebnis, dass die persönliche Gefährdung der Bürger abgenommen hat, weil es weniger Gewaltdelikte und weniger Wohnungseinbrüche gab.

"Und genau diese Kriterien sind wichtig für das Sicherheitsempfinden der Menschen", erklärte Polizeidirektor Hans-Willi Kernenbach. Der Leiter der Polizeiinspektion 1 stellte gestern im Polizeipräsidium gemeinsam mit Kollegen die Kriminalstatistik vor und interpretierte sie. 18.690 erfasste Fälle verzeichnet die Polizei für das Jahr 2014. Das sind 1149 mehr als im Jahr zuvor. Deutlich rückläufig sind die Gewaltkriminalität und die Wohnungseinbrüche.

Mit 588 Fällen registrierte die Polizei 139 Wohnungseinbrüche weniger als in 2013. Dirk Schuster, Leiter der Kriminalinspektion 3, verwies darauf, dass 51,5 Prozent der 588 Fälle nur versuchte Einbrüche waren. "Das heißt, das die Täter nicht in die Häuser gelangt sind. Grund dafür sind bessere Sicherungsanlagen", betonte Schuster. Die Aufklärungsquote hat bei den Wohnungseinbrüchen um 3,9 Prozentpunkte auf 20,6 Prozent zugenommen.

Kernenbach ermutigte die Bonner, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig bei der Polizei anzurufen und mögliche Einbrüche zu melden: "Sobald jemand bemerkt, dass ein Verdächtiger um ein Haus schleicht, bitte den Notruf 110 anrufen und den Vorfall melden." Sollte es ein Fehlalarm sein, hätte das keine Konsequenzen. Die Polizei müsse vermehrt dafür werben, damit mögliche Hemmungen bei Bürgern, die Polizei zu alarmieren, abgebaut werden, so Kernenbach.

2014 ist die Zahl der Raubdelikte zurückgegangen. Das führt Schuster vor allem auf die gute Ermittlungsarbeit bei der Raubserie im Bonner Hofgarten zurück. Zwischen August und Oktober 2014 hat eine sogenannte "Kopftuch-Gruppe" 30 Raubdelikte ausgeübt. Die eingesetzten Ermittler konnten die Diebe fassen. Sie waren laut Polizei geständig. Der Richter hat sie zwar aus der Haft entlassen, weil keine Fluchtgefahr vorlag, aber die Hauptverhandlung vor Gericht beginnt laut Schuster in Kürze. "Seitdem ist Ruhe im Hofgarten eingekehrt", sagte der Kriminalist.

Die Zahl der Autoaufbrüche hat nach Angaben der Polizei im Stadtbezirk Bonn von 1190 auf 1269 zugenommen. Leider sei die Aufklärungsquote rückläufig. Die Täter würden immer professioneller arbeiten und kaum noch verwertbare Spuren hinterlassen. Vor allem Navigationsgeräte und Airbags seien nach wie vor sehr gefragt, so Schuster. Auch die Zahl der Sachbeschädigungen auf Straßen und Plätzen hat in Bonn stark zugenommen - und zwar von 531 auf 683. Bei diesen Delikten handelt es sich laut Polizei vielfach zum Graffiti-Schmierereien.

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