Bonner Universität Woelki will über geschassten Theologieprofessor sprechen
Bonn · Nach der gescheiterten Besetzung einer Professur bei den Theologen der Universität Bonn sucht der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki das Gespräch mit dem Dekan. Eine Einladung hat er jetzt schriftlich übermittelt.
Wie berichtet, war auf den Lehrstuhl für Dogmatik bereits der Theologe Joachim Negel berufen worden. Auf Intervention des Erzbistums wurde die Berufung durch das Wissenschaftsministerium jedoch revidiert. Dies sei aus rechtsformalen Gründen geschehen, sagt das Erzbistum und weist damit weiterhin den Vorwurf zurück, Woelki habe einen missliebigen Kandidaten ausbooten wollen.
Dem Kardinal sei „an der Vielfalt der theologischen Ausbildung gelegen“, unterstrich im Gespräch mit dieser Zeitung am Donnerstag Generalvikar Markus Hofmann.
In diesem Kontext sei auch eine andere aktuelle Entscheidung zu sehen: die finanzielle Unterstützung der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin, wo seit 2003 ein Teil der Priesteramtsanwärter im Kölner Erzbistums ihre Ausbildung absolvieren – allerdings mit einem stärkeren missionstheologischen und interreligiösen Akzent. Über die Höhe der Zuwendung machte das Generalvikariat keine Angaben. Während die Stärkung des Studienorts an der Sieg aus Bonner Sicht Potenzial für Spekulationen bergen dürfte, hat Hofmann auch für die Theologie in Bonn eine unmissverständliche Botschaft: Das Collegium Albertinum als traditioneller Wohn- und Lehrort angehender Theologen stehe trotz anstehender Sanierungen nicht zur Disposition.