Kommentar zur Freibad-Situation Wo ein Wille ist

Bonn · Jetzt kommt wohl doch Bewegung in den Streit um die Öffnung der Bonner Freibäder. Das wurde ja auch höchste Zeit. Schließlich stehen die Sommerferien vor der Tür. Ein Kommentar.

Da sind die Freibäder für viele Familien zur Freizeitgestaltung ungeheuer wichtig. Denn nicht alle können sich mit ihren Kindern einen Urlaub leisten, wie uns in den letzten Tagen auch wieder viele Leser geschrieben haben. Wenn dann ein wohnortnahes Bad wie das Melbbad geschlossen wird, reißt das eine große Lücke im städtischen Sommerferienangebot. Daran bestehen überhaupt keine Zweifel.

Nicht, dass wir uns missverstehen: Dass die Verwaltung nach den Unfällen im Hardtbergbad handeln musste, liegt auf der Hand. Schließlich trägt die Stadt Bonn als Betreiberin die Verantwortung. Die Frage ist allerdings, warum sie bisher stur auf die geteilte Freibadsaison von Melb- und Hardtbergbad pocht. Das ist fantasielos. Und ruft erst recht Unverständnis vor dem Hintergrund hervor, dass die Stadt jetzt fast drei Millionen Euro in die Sanierung der Schwimmbäder im Sportpark Nord steckt, die der breiten Öffentlichkeit gar nicht zur Verfügung stehen. Das eine hat zwar mit dem anderen nichts zu tun, trotzdem fragen sich manche Bürger sicherlich, warum das Problem mit der Bäderöffnung nicht gelöst werden kann, wenn die Stadt andererseits solche Großprojekte wie den Sportpark Nord stemmt.

Mal sehen, ob der Vorstoß der Politik noch rechtzeitig von Erfolg gekrönt ist. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, sagt schließlich der Volksmund. Der Mann von der DLRG hat auf jeden Fall Recht: Eine Schließung ist niemals eine gute Lösung. Sie schafft am Ende nur noch mehr Probleme.

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