Urban Gardening in Bonn Wo Bonner in der Stadt Wirsing und Möhren anbauen können

Bonn · Ab Februar soll ein Internetportal für Urban Gardening über mögliche Flächen fürs Gärtnern in der Stadt informieren. Auch die SPD hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, der an diesem Donnerstag im Bürgerausschuss beraten wird.

Gärtnern ist bei Städtern weiterhin beliebt: Die einen mieten sich ganze Ackerstreifen, um in den Sommermonaten regelmäßig frisches Gemüse zu ernten. Andere pflanzen Blumen und Sträucher auf Baumscheiben und auf einem Spielplatz mitten in Bonn an – und pflegen alles auch. Was noch fehlt, ist eine Übersicht aller Projekte, damit sich jeder schnell informieren kann. Doch das soll sich nächsten Monat ändern.

Die SPD hat einen Antrag gestellt, der an diesem Donnerstag im Bürgerausschuss (Ratssaal Stadthaus, 18 Uhr) erstmals behandelt wird und bis Ende Januar durch die Bezirksgremien bis hin zum Hauptausschuss wandert. „Das neue Grünflächenkonzept sieht vor, dass Flächen, die zurückgebaut werden, zum Beispiel ehemalige Spielplätze, bei Eignung des Geländes für Urban Gardening zur Verfügung gestellt werden“, heißt es im Antrag der SPD-Ratsfraktion. Sie möchte, dass alle möglichen Anbauflächen künftig auf der städtischen Homepage aktuell aufgelistet werden. Wer sich fürs Gärtnern interessiert, soll dort auch alles über die Bedingungen erfahren und selbst Vorschläge machen können, wo sich noch ein Fleckchen für Möhren und Bohnen finden lässt. Das Ganze hat einen Vorteil: Die Stadt muss an den Stellen selbst kein Geld mehr für die Grünpflege ausgeben.

Stadt sucht nach Fördermöglichkeiten

Eine Stellungnahme der Stadt zum Antrag liegt schon vor: Demnach soll es im Internet bereits Anfang Februar alles Wissenswerte rund ums Urban Gardening geben. Alle Wünsche der SPD in Hinblick auf Verträge und Flächen sollen dabei erfüllt werden. Schon in mehreren Vorlagen habe die Verwaltung über Bürgergärten und das Thema „Essbare Stadt“ informiert und auch zahlreiche Initiativen dazu an einen Tisch geholt. Eine eigene Personalstelle in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sei aber nicht zustande gekommen. Die Zusammenarbeit werde aber weiterhin bestehen. Auch mit anderen Kommunen will die Stadt weiter zusammenarbeiten, etwa mit Frankfurt anlässlich einer Veranstaltung im Bundesamt für Naturschutz in Bonn.

Es werde auch eine Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Rheinland und zahlreichen weiteren Akteuren an einem konkreten Förderprojekt zur Entwicklung der Urbanen Landwirtschaft geben, heißt es aus dem Stadthaus. Auch beim Integrierten Handlungskonzept Grüne Infrastruktur im Bonner Norden werde Urban Gardening eine große Rolle spielen. Außerdem die Verwaltung man Ausschau nach möglichen Fördertöpfen halten.

Die Idee, öffentliche Grünflächen zu bepflanzen, entstand in den 70er Jahren in New York. Im Rheinland war Köln Vorreiter beim Urban Gardening. In Bonn haben sich Hobbygärtner – Familien, Anwohner und Studenten – zum Beispiel um triste Ecken auf dem Spielplatz gegenüber dem Hostel „Maxhaus“ gekümmert. Bis Frühjahr vergangenen Jahres gab es in der Ermekeilkaserne einen engagiert gepflegten Garten. Der ist mittlerweile kleiner, weil der Ermekeilinitiative nicht mehr so viel Fläche zur Verfügung steht.

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