Bonner Wetteraufzeichnungen Winter trotz Kälteeinbruch zu mild

BONN · Seit 1895 ist die Durchschnittstemperatur der kalten Jahreszeit um 0,7 Grad gestiegen. Auch mehr Regen als normal

Der meteorologische Winter (1. Dezember 2014 bis 28. Februar 2015) erreichte eine Durchschnittstemperatur von 4,3 Grad und blieb damit um 1,4 Grad über dem 120-jährigen Mittel. Insgesamt landete der Winter 2014/15 zusammen mit den Wintern 1909/10, 1947/48, 1960/61, 1979/80 und 1998/99 auf dem 29. Platz in der Liste der Bonner Wetteraufzeichnungen seit 1895. Spitzenreiter bei den Temperaturen war der Winter 2013/14 mit 6,5 Grad gefolgt vom Winter 1974/75 mit 6,4 Grad und dem Winter 2006/07 mit 6,3 Grad. Im Vorjahr war der Winter noch um 2,2 Grad milder. Das berichtet der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack.

Temperaturen

Die positive Abweichung des aktuellen Winters waren den milden und feuchten Monaten Dezember und Januar geschuldet; auch der Kälteeinbruch Anfang Februar konnte daran nichts ändern: Der Dezember 2014 belegte Platz 29 der vergangenen 120 Jahren, auch der Januar bewegte sich im oberen Tabellendrittel (Platz 30). Nur der Februar landete weiter unten auf Platz 60. Er war der kälteste der drei Wintermonate. Das trat in den letzten 30 Jahren zwölf Mal auf, zuletzt 2011/12.

Seit 1895 sind die Winter in Bonn um 0,7 Grad wärmer geworden. Der bisher kühlste Bonner Winter wurde im Jahre 1962/63 mit minus 2,7 Grad gemessen, der wärmste Winter liegt nur ein Jahr zurück (plus 6,5 Grad). In den letzten 30 Jahren haben sich die milden Winter laut Klaus Kosack gehäuft.

Die höchste Temperatur des gesamten Winters wurde am 10. Januar mit 16,0 Grad registriert. Zugleich ist das die bisher höchste Temperatur des jungen Jahres 2015. Die niedrigste Temperatur im Winter 2014/15 ist am 7. Februar mit minus 5,2 Grad Celsius gemessen worden. Insgesamt gab es an 24 Tagen Frost, 19 Tage mehr als 2013/14. Darin eingeschlossen ist der einzige Eistag im Dezember. Im Vorjahreswinter gab es keinen Eistag.

Niederschläge

Zwei der drei Wintermonate waren erheblich zu feucht. Insgesamt regnete es 220 Liter/Quadratmeter, das sind 90 Liter mehr als Normal. Im vergangenen Winter fielen 26 Liter mehr. Nur der Februar blieb knapp über dem Soll. Damit belegt dieser Winter Platz vier in der 167-jährigen Regenhistorie der Bundesstadt Bonn.

Wind

Zwölf Sturmtage bescherte uns der Winter 2014/15, davon sieben im Dezember, vier im Januar und lediglich einer im Februar.

Sonnenschein

Das Winter-Soll an Sonnenschein von 177 Stunden wurde in Bonn diesmal zu 95 Prozent erreicht, insgesamt schien die Sonne 168 Stunden.

Im Vergleich zum Vorjahr schien die Sonne in diesem Winter 60 Stunden weniger. Am längsten schien sie im Februar mit insgesamt 98 Stunden, während der Dezember gerade einmal 47 Prozent seines Monatssolls schaffte.

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