Piet Klocke im Pantheon Wiedersehen mit dem Mann der halbgaren Sätze

BONN · "Das Leben ist schön - gefälligst": Sagt ein Mann im Nick-Knatterton-Anzug. Und man möchte ihm gern glauben, dass es so sei. Oder sich dasselbe von ihm weismachen lassen. Wenn dieser Mann doch nur mal einen seiner Sätze beenden würde ... von vervollständigen gar nicht zu reden.

Wir verlangen ja nichts Unmögliches. Denn der Mann, um den es hier geht, heißt Piet Klocke. Der in der Rolle des liebenswert-verschusselten Professors mit unnachahmlich lakonischem Humor brilliert und jetzt sein aktuelles Programm im Pantheon präsentiert hat.

Wie immer mit bewährter Assistenz von Simone Sonnenschein alias Fräulein Angelika Kleinknecht; die sich wiederum um Schnabeltiere sorgt und so wunderbar Saxofon spielt, dass einem heiß und kalt davon werden kann. Und die - wie wir jetzt feststellen durften - eine formidable Singstimme hat, die der Klangfarbe ihres Instruments kaum nachsteht.

Ohne Murren sitzt sie neben Klocke, zieht nur ab und an am Saum ihres hellblauen Dirndls, während er mit den Armen durch die Luft rudert, die Brille zurecht rückt, sich an den Kopf fasst und die roten krausen Haare rauft, um diese Welt zu begreifen. So sie sich begreifen lässt.

Was die Evolution angeht, scheint das nicht ganz so einfach: "Schauen Sie sich nur zum Beispiel die Hummeln ... ich meine, die könnten ja eigentlich auch zu Fuß ... also wenn man von Design schon keine Ahnung hat..."

So geht das einen ganzen Abend lang, rauf und runter. Das muss man nicht mögen. Sollte man aber um diesen Abend genießen zu dürfen. Ein seltenes Vergnügen, hatte sich der Meister der halbgaren Sätze doch in den vergangenen Jahren ein wenig rar gemacht.

Hier ist er nun wieder und erinnert an sein erstes Programm "Hip Hop für Angestellte". Aber das macht gar nichts. Auch dort gibt es noch viele Sätze, die ihrer Vollendung harren. Bis heute.

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