Bäder in Bonn Wieder Misstöne um die Freibäder

BONN · Sonnenschein im Mai ist in Bonn offensichtlich gleichbedeutet mit Ärger um die Freibäder. Dies umso mehr, als die CDU/Grünen-Ratsmehrheit jetzt festgestellt hat, dass in Köln nahezu alle Freibäder an Christi Himmelfahrt geöffnet wurden, in Bonn bisher aber nur im Hardtbergbad Schwimmen unter freiem Himmel möglich ist.

Man sei sehr erstaunt gewesen und stelle sich natürlich die Frage, "ob in Köln ein anderer Winter geherrscht hat und dadurch weniger Winterschäden entstanden sind?", so Willi Härling (CDU) und Rolf Beu (Grüne). "Oder hat die Stadt Köln einfach nur rechtzeitig mit den Sanierungsarbeiten angefangen?"

Auch scheine es in Köln kein Personalproblem bei der Umstellung von Hallenbad- auf Freibadbetrieb zu geben, meinen die beiden Politiker. Und noch mehr Verwunderung habe es ausgelöst, dass die Kölner schon jetzt sagen, wann ihre Bäder im September wieder schließen werden. Für den Bonner Sportdezernenten Martin Schumacher werden hier jedoch Äpfel und Birnen verglichen.

"In Köln gibt es außer dem Stadionbad nur Kombibäder", erklärt er. Und in denen könne man ebenso schnell das Fachpersonal in die Freibadteile verschieben, wie das auch im Hardtbergbad passiere. Hinzu komme: Köln habe zwar 13 Bäder habe, die Freibad-Wasserflächen seien aber erheblich kleiner als in Bonn. Und schließlich: Wann man in Bonn die Freibäder wieder schließe, wolle man auch vom Wetter abhängig machen, findet Schumacher.

Der neuerliche Schlagabtausch ist umso unverständlicher, als die Politik die Öffnungsmodalitäten längst klar umrissen hat. So hat der Stadtrat (aus Kostengründen) schon vor elf Jahren beschlossen, dass die Freibadsaison auf drei Monate (Juni bis August) zu beschränken ist und die Freibäder montags bis freitags erst ab 12 Uhr öffnen.

Das hinderte die Politik jedoch nicht daran, erst kürzlich zu beschließen, die Bäder mögen aber schon im Mai flexibel öffnen. Für die SPD kommt der CDU/Grünen-Vorstoß auch aus einem anderen Grund einem Eigentor gleich: Die Kölner Bäder werden als GmbH bei den Stadtwerken Köln geführt. "Also genau das, was wir immer vorschlagen", bemerkt SPD-Ratsherr Peter Kox.

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