Notizen aus Bonn Wenn's durchregnet, den Eimer nehmen

Bonn · Der Karneval tritt in die heiße Phase. Und die Bonner Bürger rennen trotz Warnungen durch den Stadtwald. GA-Redakteurin Lisa Inhoffen blickt mit einem Augenzwinkern zurück auf die Woche.

So Leute, jetzt wird's ernst. Der Karneval geht in die heiße Phase. Weiberfastnacht, Rosenmontag und Veilchendienstag. Haben Sie sich schon mal gefragt, warum es eigentlich Rosenmontag heißt? Wegen der Rosen, die im Zoch verteilt werden, sicher nicht. Der Freundeskreis des Botanischen Gartens in Aachen hat sich schon mit dieser Frage befasst, wie im Internet zu lesen ist. Er fand heraus, die Bezeichnung Rosenmontag könnte auf den vierten Fastensonntag, den Rosensonntag, zurückgehen. „Rosen“ könnte auch eine Abwandlung von „Rasen“ sein, und raderdoll sind die Jecke am Rosenmontag allemal.

Bei Veilchendienstag könnte das Veilchenauge Namensgeber sein, weil mancher Narr nach langem Feiern dienstags mit einem Veilchenauge aufwacht. Kein Wunder, dass die Bonner Polizei in einer Pressemitteilung am Freitag anlässlich der tollen Tage rät, dass der, der Auto fährt, nüchtern bleiben sollte. Die Wahrnehmung werde durch den Alkohol mitunter erheblich eingeschränkt, schreibt die Polizei. Wobei uns das Wörtchen mitunter allerdings erstaunen lässt.

Mitunter staunen wir über die Zeitgenossen, die entgegen des Rates des Stadtförsters kreuz und quer durch den Kottenforst stapfen. Dabei hat das Orkantief „Friederike“ ganz schön was angerichtet. Selbst an Absperrbändern machen diese Spaziergänger nicht halt und reißen sie einfach ab, obwohl nach wie vor Äste herunterzufallen und Bäume umzustürzen drohen. Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten, lautet eine asiatische Weisheit. Unsere Mutter hat in solchen Fällen gesagt, wer nicht hören will, muss fühlen...

Wie bei Muttern fühlt man sich übrigens in der U-Bahnstation am Hauptbahnhof. Da regnet es durch, und was hat unsere Mutter in solchen Fällen gemacht? Genau, sie hat – wie die Stadtwerke – Eimer aufgestellt und gewartet, bis der Regen vorbei war. Zur Lokalpolitik hätten wir auch noch einiges zu sagen, aber damit verschonen wir Sie lieber. Schließlich ist Karneval, und da soll Ihnen das Lachen nicht vergehen. Apropos ernst: Dass Ex-Generalintendant Klaus Weise jetzt auch seinen Hut fürs Kleine Theater in den Ring geworfen hat, will er nicht als Karnevalsscherz verstanden wissen. Obwohl ihm die Narretei nicht fern ist, immerhin ist er Träger des begehrten Mäuseordens.

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