Festival des SSF Bonn Wenigstens einen erfreut der Regen

BONN · Der einzige, der sich beim Festival der Schwimm- und Sportfreunde (SSF) Bonn auf dem Münsterplatz über den Regen gefreut hat, war Kanute Markus Klingenhäger. Während die anderen unter den Pavillons der mehr als 20 Abteilungen Schutz suchten, paddelte er weiter im Schwimmbecken und machte unter Wasser Eskimorollen.

 Im Einerkajak macht Markus Klingenhäger eine Eskimorolle im mobilen Schwimmbecken auf dem Münsterplatz. Dies war auf dem Münsterplatz nur eine der Attraktionen. Eingeladen hatten die Schwimm- und Sportfreunde Bonn (SSF), die bei ihrem traditionellen Festivals trotz regnerischen Wetters rund 20.000 Besucher anlockten. Während sich rund 20 Abteilungen des Vereins an Ständen präsentierten, gab es erstmals eine Videoleinwand, auf der Filme über die Sport- und Schwimmfreunde gezeigt wurden.

Im Einerkajak macht Markus Klingenhäger eine Eskimorolle im mobilen Schwimmbecken auf dem Münsterplatz. Dies war auf dem Münsterplatz nur eine der Attraktionen. Eingeladen hatten die Schwimm- und Sportfreunde Bonn (SSF), die bei ihrem traditionellen Festivals trotz regnerischen Wetters rund 20.000 Besucher anlockten. Während sich rund 20 Abteilungen des Vereins an Ständen präsentierten, gab es erstmals eine Videoleinwand, auf der Filme über die Sport- und Schwimmfreunde gezeigt wurden.

Foto: Nicolas Ottersbach

"Richtig Spaß macht der Sport aber erst im Wildwasser, auch wenn das gefährlich sein kann", erzählte er. Ohne Schutzausrüstung geht er deshalb nie in die Fluten, die es schon an Ahr und Mosel gibt. Helm und Schwimmweste schützen den Körper, zusätzlich bekommt jedes Vereinsmitglied ein- bis zweimal eine Rettungsschulung. Die ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

"Jeder kann damit anfangen, weil wir Boote und Paddel zur Verfügung stellen, falls man keine eigene hat", sagte Klingenhäger. Das waren auch die Fragen, die knapp 20 000 Besucher am meisten interessierten. Das Becken und die Torwand sind übrigens die beiden Attraktion, die am längsten vertreten sind: nämlich seit 1983.

"Für uns ist das Festival eine gute Chance, uns zu präsentieren und neue Mitglieder zu bekommen", erklärte die stellvertretende Vorsitzende Maike Schramm. Deshalb habe man die Veranstaltung 40 Jahre lang aufrecht erhalten, selbst als man aus Platzgründen 1999 vom Marktplatz auf den Münsterplatz umziehen musste.

Sie war aber auch stets erfolgreich und entwickelte sich aus einer anfänglich zögerlichen Idee zu einer festen Institution. Dank Musiker Rolf Kuhn kamen 1981 knapp 50.000 Besucher, ein Jahr später trat Trude Herr auf und 1985 sogar die Höhner. 1987 stand auf dem Marktplatz der größte Skischuh der Welt, 1989 ein riesiger Tauchturm mit 30 Bullaugen. Etwa 300 Mitgliedsanträge werden beim Festival ausgefüllt. "Wir haben eine hohe Fluktuation, die Werbung ist wichtig", sagt Schramm. Pro Jahr gehen etwa 1200 Mitglieder, die aber meist wieder durch andere aufgestockt werden.

Das Angebot war vielfältig: die exotische Kampfkunst Capoeira, Hockey-ähnlicher Floorball, mit Holzklötzen Türme bauen oder auch Hochsprung. Dort zeigte der 18-jährige Sportler Vayu Fink, wie viel zu den Spitzensportlern noch fehlt. "Ich komme auf 1,70 Meter, in meiner Klasse sind 1,90 sehr gut", erzählte er. Die Profis erreichen 2,40 Meter bei den Männern und zwei Meter bei den Frauen. "Sowas mit reiner Muskelkraft zu schaffen hat mich immer fasziniert", sagte Fink. Er hofft, beim SSF irgendwann ebenfalls Spitzenleistungen zu erzielen.

Erstmals gab es eine Videoleinwand, auf der Filme über die Sport- und Schwimmfreunde gezeigt wurden. Auch der "SSF-Award", bei dem die Vereinsmitglieder ihre Lieblingssporter wählen konnten, war neu. Bei den Jugendliche gewann Florian Weißkirchen (Floorball), bei den Erwachsenen Schwimmer Max Pilger und als ganze Mannschaft die U-17 der Floorball-Spieler.

Die Schwimm- und Sportfreunde Bonn (SSF)

Der Verein wurde am 3. Februar 1905 als Bonner Schwimmverein gegründet und schloss sich 1921 mit dem Bonner Damenschwimmverein, dann 1937 mit dem konkurrierenden Vereinten Wasserfreunden Bonn zu den Schwimmsportfreunden Bonn 05 zusammen. 1928 kam zwischenzeitlich die heutige Kanuabteilung dazu.

1952 gründete sich im SSF der 1. Deutsche Badminton-Club Bonn, welcher in den Anfangsjahren des Wettkampfsports Badminton in der Bundesrepublik die deutsche Badmintonszene dominierte. 1966 hatten die Schwimm- und Sportfreunde Bonn 2000 Mitglieder, im Jahr 1970 übernimmt der Verein im Sportpark Nord die Schwimmhalle mit 50-Meter-Becken. Im selben Jahr wird Haribo-Gründer Hans Riegel erster Präsident. In den folgenden Jahren werden eine Reihe neuer Abteilungen eröffnet und 1974 das 6000. Mitglied begrüßt. Aktuell haben die SSF rund 9000 Mitglieder.

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