Pläne für Bornheimer Straße in Bonn Weniger Verkehr, mehr Grün

Bonn · Wenn die Rampe an der Viktoriabrücke fertig ist, wird die Bornheimer Straße umgestaltet. Zentrale Punkte sind ein neuer Kreisverkehr und eine Teilsperrung für Autos.

Der neue Kreisverkehr am Alten Friedhof nimmt zügig Formen an, die Sanierung der Viktoriabrücke hat begonnen. Wenn das Verkehrsgroßprojekt samt neuer Brückenrampe parallel zur Thomastraße fertig ist, soll es auf der Bornheimer Straße merklich ruhiger werden. Besonders der Abschnitt zwischen Hochstadenring und Am Alten Friedhof soll vom neuen Verkehrsfluss profitieren.

Damit sich der Verkehr zwischen Verteilerkreis und Innenstadt tatsächlich auf die Strecke Heinrich-Böll-Ring und Thomastraße verlagert, sind aus Sicht der Planer Änderungen nötig. „Das große Ziel ist, durch den Anschluss der Thomastraße an die Viktoriabrücke den Verkehr auf der Bornheimer Straße am Alten Friedhof zu reduzieren“, sagte Harald Heinz vom Büro HJP Planer.

Er hat den Projektbericht zur Umgestaltung der Bornheimer Straße im Auftrag der Stadt erarbeitet. Während dort zurzeit 10.000 bis 15.000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs seien, sollen es künftig nur noch 3000 bis 5000 sein. „Dadurch wird eine ganz andere Gestaltung möglich“, so der Architekt und Stadtplaner.

Die Bornheimer Straße weise zurzeit „als bedeutende Verkehrsachse erhebliche städtebauliche Defizite auf“, heißt es im Projektbericht. Außerdem muss die Fahrbahn saniert werden. Für die Umgestaltung vom Alten Friedhof bis zur Ellerstraße hat die Verwaltung Städtebauförderungsmittel beantragt, die inzwischen bewilligt sind. Die Vorschläge des Planungsbüros im Einzelnen:

Kreuzung am Hochstadenring: Hier sollen künftig nur Busse und Radfahrer geradeaus weiter auf der Bornheimer Straße in Richtung Innnenstadt fahren dürfen. Das ist aus Sicht der Planer notwenig, um den Verkehr wirksam zu reduzieren und die Autofahrer auf die Strecke Thomastraße umzulenken. Eine Insel auf der Fahrbahn soll den Verkehr an der gesperrten Stelle der Bornheimer Straße trennen und die Autofahrer zum Abbiegen zwingen. „Wir haben das noch nirgendwo gemacht, gehen aber davon aus, dass es funktioniert“, sagte Heinz. Wer von der Viktoriabrücke kommt, soll weiterhin rechts in die Bornheimer Straße abbiegen können. Wer aus Richtung Verteilerkreis in die Altstadt möchte, fährt über die Vorgebirgsstraße.

August Macke Haus: Wenn sich der Verkehr an der benachbarten Kreuzung reduziert, wird am Museum Platz gewonnen. Die Planer haben eine Skizze Mackes zum Vorbild genommen, die beim Blick aus dem Fenster die Gitter eines Vorgartens zeigt. „Wir möchten die gewonnene Fläche dazu nutzen, den Vorgarten wieder um das Haus herumzuziehen und den Zaun wiederherzustellen“, sagte Heinz. Laut Planungsamtsleiter Michael Isselmann könnte das mithilfe der Städtebauförderung finanziert werden.

Baumpflanzungen: Insgesamt soll die Bornheimer Straße mehr Grün bekommen. Allerdings liegen unter dem Pflaster so viele Leitungen, dass nicht an allen wünschenswerten Stellen tatsächlich Bäume gepflanzt werden können. Das Planungsbüro schlägt deshalb vor, die Bushaltestellen dorthin zu verschieben, wo keine Bäume wachsen können.

Zwischen Lievelingsweg und Ellerstraße: Dieser Abschnitt gilt als Gewerbestraße. Die Einmündung der Brühler Straße soll zu einem Kreisverkehr umgebaut werden. Außerdem sollen Schutzstreifen für Radfahrer markiert werden.

Die „erste Lesung“ im Planungsausschuss haben die Vorschläge bereits hinter sich. Als nächstes sollen sie bei Informationsveranstaltungen mit den Bürgern diskutiert werden.

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