Rheinische Klinikmesse in Bonn Weiterhin krisenfeste Jobs im Medizin- und Pflegebereich

Bonn · Die sechste Rheinische Klinikmesse ging am Freitag im Hilton Hotel über die Bühne. Die Fachmesse mit Jobbörse ist eine Gemeinschaftsinitiative der Wirtschaftsförderungen und Gesundheitsämter der Stadt Bonn, des Rhein-Sieg-Kreises und des Kreises Ahrweiler.

 Kontakte knüpfen: Die Rheinische Klinikmesse ist eine gute Gelegenheit, sich über Ausbildungen und offene Stellen in der Medizinbranche zu informieren.

Kontakte knüpfen: Die Rheinische Klinikmesse ist eine gute Gelegenheit, sich über Ausbildungen und offene Stellen in der Medizinbranche zu informieren.

Foto: Barbara Frommann

Rund 30 Krankenhäuser sowie verschiedene Aus-, Weiterbildungs- und Gesundheitseinrichtungen präsentierten sich dabei Ärzten, Medizinstudenten, angehenden und ausgebildeten Pflegekräften sowie Studierenden und Absolventen kliniknaher Studiengänge wie Gesundheitsökonomie oder Medizintechnik. Aus erster Hand informierten sich etwa 250 Besucher über die Beschäftigungsperspektiven in den stationären Einrichtungen der Region Köln/Bonn sowie über aktuelle Entwicklungen in den Gesundheitsberufen.

Besonderes Augenmerk wurde diesmal auf die Berufsrückkehrer gelegt. „Wir können auf keine gut ausgebildete Fachkraft verzichten“, erklärte Tobias Jöbgen vom Gesundheitsamt Ahrweiler. Durch spezielle Coachings sollen sie wieder fit für den Job gemacht werden. „Sicher hat sich die Arbeit auf den Kranken- und Pflegestationen im Laufe der Zeit verändert. Aber die Neuerungen lassen sich schnell erlernen“, weiß Dieter Knospe von der Bonner Wirtschaftsförderung .

Elke Lütz vom Gemeinschaftskrankenhaus Bonn war gleich mit ihrer ganzen Klasse gekommen. „Sie werden 2018 ihr Examen machen“, erklärte sie. Beim Pflegeforum sprachen die Gesundheits- und Pflegeschüler mit Experten über die Arbeitsorganisation in Kliniken.

„Sie wissen alle, dass sie nach ihrer Ausbildung jederzeit auch kurzfristig und außerhalb des Dienstplans eingesetzt werden können. Damit muss man umgehen können. Als Arbeitgeber muss man deshalb Arbeitsmodelle entwickeln, die auch Raum für ein Privatleben lassen“, so Elke Lütz. „Trotz knapper Personaldecke und Überstunden.“ Aber, so ergänzt sie, solche Arbeitsbelastungen lassen sich meistern, wenn man in einem guten Team arbeitet.

Dass man als Arzt nicht nur in Krankenhäusern oder der eigenen Praxis Karriere machen kann, darauf wiesen die Gesundheitsämter hin. „Auch die Arbeit eines Amtsarztes ist sehr reizvoll“, warb Kreismedizinaldirektorin Hildegard Schneider.

Währenddessen informierte sich eine junge Assistenzärztin über die aktuellen Stellenausschreibungen. „Ich suche etwas in der Psychiatrie. Aber es ist nichts für mich dabei“, reagiert sie ein wenig enttäuscht. Marianne Klass ist allerdings zufrieden mit dem Angebot.

„Hier ist etwas für mich. Die Stelle der Medizinischen Fachangestellten klingt verlockend“, meint sie und schreibt Details ab. Die Schüler von Elke Lütz müssen sich ebenfalls keine Sorgen um ihre Zukunft machen. „Wir übernehmen rund 80 Prozent nach dem Examen. Es ist schön, wenn man im eigenen Haus immer wieder Fachkräften begegnet, die man einmal ausgebildet hat. Dann wissen wir, dass wir ein gutes Team haben.“

„Im Medizin- und Pflegebereich gibt es nach wie vor krisenfeste Jobs. Aber trotz des technischen Fortschritts ist es eine Branche, in der Menschlichkeit und Empathie mehr gefragt sind als gute Noten“, steht für Wirtschaftsförderer Knospe fest.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Eine schwere Aufgabe!
Kommentar zur Landratswahl Eine schwere Aufgabe!
Aus dem Ressort