Plakataktion des Bonner Diakonischen Werks Was oft totgeschwiegen wird

Bonn · Das Diakonische Werk startet eine Aktion zu „Fragen des Lebens“ Bis Mitte Juni werden auf 120 Plakatwänden dazu fünf unterschiedliche Poster zu sehen sein. Danach wird das Diakonische Werk über seine Einrichtungen weiter auf die Hilfsangebote für Menschen in Krisensituationen hinweisen.

"Fragen des Lebens": Marion Schaefer und Ulrich Hamacher von der Diakonie nehmen selbst den Besen in die Hand und kleben das erste Plakat der Kampagne neben der Bahnhofsmission an die Wand.

"Fragen des Lebens": Marion Schaefer und Ulrich Hamacher von der Diakonie nehmen selbst den Besen in die Hand und kleben das erste Plakat der Kampagne neben der Bahnhofsmission an die Wand.

Foto: Roland Kohls

Habe ich nur Stimmungsschwankungen oder doch eine Depression? Ob die Kollegen meine Fahne riechen? Warum gerade mein Kind? Meinem Vater die Windeln wechseln? Ich? - Jeder gerät im Laufe seines Lebens in höchst unterschiedliche Krisen. "Auch wir können nicht in jeder Situation helfen. Doch wir können Betroffene unterstützen, sie beraten und an entsprechende Einrichtungen weiterleiten", erklärte Marion Schaefer von der Geschäftsleitung des Diakonischen Werkes zum Start einer neuen Aktion.

Unter dem Titel "Fragen des Lebens" wurden an 120 Plakatwänden in Bonn und der Region mit unterschiedlichen Fragen Themen angesprochen, die in der Regel totgeschwiegen werden. Zum Auftakt der Kampagne plakatierten Marion Schaefer und Diakonie-Geschäftsführer Ulrich Hamacher ein Poster neben der Bahnhofsmission auf Gleis 1 am Bonner Hauptbahnhof.

"Niemand ist mit seinem Problem und seinen Sorgen allein. Und es gibt Hilfen, um eine individuelle Antwort zu finden", erläuterte Schaefer die Botschaft der Aktion. Denn so individuell die Situationen und Schicksale seien, so vielfältig seien auch die diakonischen Angebote und ihre Einrichtungen. "Sie bieten Orientierung, Gemeinschaft und Unterstützung bei der Lösung von Problemen und haben den Anspruch, Ratsuchenden ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen", so Schaefer.

Mit der Aktion will man jedoch auch Betroffenen einen Raum bieten, Sorgen und Ängste anzusprechen, die bisher nicht behandelt werden. Deshalb gibt es auch ein Blankoplakat, auf dem jeder seine Botschaft und seine Nöte aufschreiben kann. "Wichtig ist uns, dass wir jetzt eine Momentaufnahme der sozialen Belange bekommen", führte Marion Schaefer weiter aus und ergänzte: "Wir sind schon sehr gespannt, welche Reaktionen wir bekommen und welche Probleme die Menschen ganz besonders beschäftigen. Damit bekommen auch wir Anregungen, wo wir uns verstärkt engagieren können."

Bis Mitte Juni werden die fünf unterschiedlichen Poster zu sehen sein. Danach wird das Diakonische Werk über seine Einrichtungen weiter auf die Hilfsangebote für Menschen in Krisensituationen hinweisen. Rund ein Jahr lang wurde die Kampagne vorbereitet. Dafür investierte das Diakonische Werk insgesamt 50.000 Euro.

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