Kommentar zum Frankenbad Was kommt danach?

Das Schicksal des Frankenbads als Schwimmhalle ist besiegelt. Wie berichtet, soll der Schwimmbetrieb aufgegeben werden, wenn voraussichtlich 2020 das neue Hallenbad in Dottendorf eröffnet wird.

Es versteht sich, dass die Stadt Bonn dafür sorgen muss, dass es ins Frankenbad nicht hinein regnet. Der Zustand des von Ungeziefer heimgesuchten Baudenkmals ist schon schlecht genug. Eine umfassende Dachsanierung schiebt das Gebäudemanagement zwar erst einmal auf. Aber das ist auch richtig so: Bevor der Rat nicht entschieden hat, was kommt, wenn der Badebetrieb eingestellt wird, wäre ein neues Dach ein Vorgriff, der sich als teuer erweisen könnte.

Die Schwimmbad-Bürgerinitiative und die Linkspartei folgern daraus, die Jamaika-Koalition wolle das Gebäude womöglich aufgeben. Eine ziemlich kühne Unterstellung. Es waren ja gerade die Grünen, die es unbedingt erhalten wollten, als im Rat der Bäderkompromiss beschlossen wurde – ein Neubau in Dottendorf statt Sanierung des Kurfürsten- und des Frankenbads.

Zweifellos haben das Baudenkmal und sein Vorplatz eine wichtige Funktion als Treffpunkt und Erholungsort der Nordstadtbewohner. Dort nach der Badschließung Kultur, Gastronomie oder Freizeitangebote anzusiedeln, wäre deshalb wünschenswert. Allerdings scheint es dafür bisher nicht die Spur einer konkreten Idee zu geben – und das ein Jahr nach dem Ratsbeschluss. Die Verwaltung schlägt nun eine Bürgerbeteiligung vor.

Das ist gut, braucht aber konkrete Vorgaben, welche Konzepte realistisch sind. Das Gebäude soll nur in Erbpacht vergeben werden, steht unter Denkmalschutz und hat großen Sanierungsbedarf: Auf private Unternehmen dürfte diese Konstellation eher abschreckend wirken. Nur mal zur Erinnerung: Die Zukunft des Viktoriabads an der Franziskanerstraße ist immer noch unklar. Sieben Jahre nach der Schließung.

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