Kontrollen in Bonn und der Region Was an Vatertag erlaubt ist - und was nicht

Bonn/Region · Am 21. Mai ist Vatertag. Der ist zwar kein gesetzlicher Feiertag, wird aber wie jedes Jahr an Christi Himmelfahrt gefeiert. Ausflügler müssen aufgrund der Corona-Maßnahmen mit Einschränkungen rechnen. Treffen zu Hause im kleinen Kreis sind erlaubt.

 Auch an Vatertag gelten Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Auch an Vatertag gelten Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Christi Himmelfahrt steht vor der Tür, und damit traditionell auch der Vatertag. Aufgrund der Lockerungen in der Corona-Krise sind Ausflüge zu zweit oder mit zwei Haushalten und Restaurantbesuche wieder möglich. Damit die Infektionszahlen nach dem langen Wochenende nicht wieder ansteigen, ist aber weiterhin Vorsicht geboten.

Die Stadt Bonn hat mit Blick auf den Vatertag nochmals darauf hingewiesen, dass sich im öffentlichen Raum nach wie vor nur Familien oder Personen aus insgesamt zwei Haushalten gemeinsam aufhalten dürfen. In den eigenen vier Wänden dürfen sich zwar auch mehrere Menschen treffen, das Treffen darf aber keinen „Eventcharakter“ haben, zum Beispiel durch Livemusik oder ein Rahmenprogramm.

Wie gewohnt setzt der Stadtordnungsdienst der Stadt Bonn seine Kontrollen auch am verlängerten Wochenende fort. Unterstützt wird er dabei durch die „Rheinstreife“, die an den Rheinufern und in der Rheinaue unterwegs ist. Vatertagsausflügler sollen dabei besonders in den Blick genommen werden, heißt es.

Insgesamt habe die Stadt bislang positive Erfahrungen in Zusammenhang mit den Corona-Lockerungen gemacht. „Wir gehen davon aus, dass die Gastronomen auch bei größerem Gästeaufkommen streng auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelungen achten", so ein Sprecher der Stadt Bonn.

In Bad Honnef wird die Häufigkeit der Kontrollen zum langen Wochenende hin erhöht. „Zum Vatertag werden wir mit etwas erhöhtem Personaleinsatz Präsenz zeigen“, so Holger Heuser, Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef. Die Stadt sei bislang von einer unkontrollierten Ausbreitung des Coronavirus verschont worden. Die Stadt appelliert daher an die Bürger, sich weiter an die Regelungen zum Kontaktverbot und zu den Mindestabständen im öffentlichen Raum zu halten. Der Appell gelte auch für die Traditionen der Vatertagstouren. „In diesem Jahr sollte der Alkohol lieber für die Reinigung der Hände statt für die Kehlen eingesetzt werden“, sagt Heuser.

Motorrad-Touren

Wer am Vatertag sein Motorrad aus der Garage holen und bei Sonnenschein eine Tour durch die Region machen möchte, sollte ganz besonders auf die Sicherheit achten.

„Seit Anfang der Corona-Krise haben wir beobachtet, dass der Motorradtourismus zunimmt“, so Lothar Willems, Sprecher der Kreispolizeibehörde Euskirchen. Das gelte nicht nur für den Kreis Euskirchen, sondern auch für umliegende Gebiete wie Düren. Daher überwacht die Euskirchener Polizei bereits seit einigen Wochen beliebte und belebte Ausflugsstraßen. Dabei überprüfen die Beamten nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch mögliches unerlaubtes Tuning der Fahrzeuge. Hintergrund ist vor allem eine mögliche Lärmbelästigung der anderen Touristen. Bei den Kontrollen werden neben den Verkehrspolizisten externe Experten zurate gezogen. Die Polizei weist darauf hin, dass die Kosten für eine Sicherstellung und Begutachtung rund 800 Euro betragen.

Touren mit dem Motorrad sorgen zudem für ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Im Jahr 2019 sind im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis 76 Kraftradfahrende verunglückt. Davon wurden 30 Personen schwer und 46 leicht verletzt.

Wer sich dennoch auf den Weg machen möchte, sollte die Route richtig planen und dabei auch an den Proviant denken. Wer unterwegs an einem Kiosk Halt machen möchte, braucht eine Schutzmaske. Unsere Tipps zur Tourenvorbereitung und zu Strecken durch die Region finden Sie hier.

Ausflüge

Sollte das Wetter mitspielen, bietet sich ein Ausflug an. Viele schöne Orte liegen direkt vor der Haustür: Eine Wanderung zum Drachenfels, ein Picknick am Rhein oder ein Spaziergang auf den Promenaden. Voraussichtlich lässt sich dort dann auch die Sonne genießen. Die Aussichten sind jedenfalls gut.

Wer die heimischen Regionen zu langweilig findet, darf auch bereits schon wieder in andere Bundesländer fahren. Auch dort dürfen größtenteils wieder Touristen aufgenommen werden. Die Grenzen zu den Nachbarländern Niederlande und Belgien waren ohnehin nie geschlossen. Allerdings hob die Landesregierung einige Tage vor Himmelfahrt die Pflicht auf, sich nach der Rückkehr aus dem Ausland für 14 Tage in Quarantäne zu begeben. Für die restlichen EU-Länder gilt noch bis Mitte Juni eine Reisewarnung.

Auswärts übernachten

Hotels und Ferienwohnungen dürfen nach wochenlanger Pause unter Hygiene-Auflagen wieder Touristen aufnehmen. Auch Campingplätze haben geöffnet - und können sich kaum vor dem Ansturm retten. Nach wochenlangem Stillstand haben sich die Betriebe auf einen Neustart vorbereitet, hieß es in der Eifel, im Sauerland und am Niederrhein.

Grillen

Wer in diesen Tagen einen eigenen Garten hat, kann es sich - sogar mit weiteren Gästen - gut gehen lassen. Laut NRW-Verordnung sollten die Treffen aber in kleinem Umfang stattfinden. Sobald die Behörden den Charakter einer Veranstaltung sehen, drohen hohe Strafen. Das Grillen im öffentlichen Raum ist nach wie vor verboten.

Wie Burger auf dem Grill gelingen, können Sie hier nachlesen. Der Vegetarier-Bund empfiehlt festen Tofu für den Rost. Wir haben zudem ein paar Tipps von Produkten zusammengefasst, mit denen der Grillabend ein Streifzug durch die Region wird.

Essen gehen

Auswärts zu Mittag essen oder ein Bier in der Lieblingskneipe trinken geht in NRW schon seit der vergangenen Woche wieder - also auch am Vatertag. Bars, Clubs und Discos bleiben aber noch geschlossen, eine Öffnung ist vorerst nicht in Sicht.

Schwimmen

Wem es in den vergangenen Wochen gefehlt hat, im Wasser seine Bahnen zu ziehen, kann den Feiertag nutzen, um das nachzuholen. Freibäder dürfen in NRW ab dem 20. Mai, also pünktlich vor dem Feiertag, wieder öffnen. Vorgeschrieben wird eine begrenzte Zahl an Gästen, Mindestabstand - auch im Becken und in Duschen - sowie Maskenpflicht in geschlossenen Räumen.

Besuche und Treffen

Besucher oder Treffen mit einem zweiten Haushalt - also einer weiteren Familie, einem Paar, einer WG oder Einzelperson außerhalb des eigenen Haushalts, sind erlaubt. Allerdings gelten noch bis Anfang Juni weiterhin die Kontaktbeschränkungen: Mehr Leute darf man nach den Vorgaben nicht treffen. Touren mit Bollerwagen, Alkohol und der ganzen Clique sind also ausgeschlossen. So appellierte der Heinsberger Landrat Stephan Pusch (CDU) in einer Videobotschaft: „Liebe Väter, Vatertag kann man nicht so feiern wie sonst. Das ist aber, glaube ich, jedem klar. Aber ich hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder zu unserem Recht kommen.“

(mit Material von dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Es gibt nichts schönzureden
Kommentar zur Deutschen Bahn Es gibt nichts schönzureden
Zum Thema
Aus dem Ressort