Maximilianpassage in Bonn Warum es zwei Bodenbeläge im Hauptbahnhof gibt

Bonn · Viele Bonner wundern sich derzeit über die beiden verschiedenen Bodenbeläge in der Maximilianpassage unter dem Bonner Hauptbahnhof. Wir erklären, warum der Boden nicht einheitlich ist und wie lange das noch so bleibt.

Hell und dunkel: die unterschiedliche Bepflasterung im Maximilian Center.

Hell und dunkel: die unterschiedliche Bepflasterung im Maximilian Center.

Foto: Benjamin Westhoff

Manche Passanten, die von der Poststraße zu den U-Bahngleisen unter dem Hauptbahnhof gehen wollen und dabei die neue Maximilianpassage im Untergeschoss passieren, wundern sich: Der Boden auf der einen Seite der Passage präsentiert sich hell und freundlich mit neuen Fliesen, die andere fristet dagegen mit alten, unansehnlichen Bodenplatten ein Aschenputteldasein. Und das wird sich so schnell nicht ändern.

Für diese weniger ansprechende Hälfte der Passage ist mit dem Düsseldorfer Projektentwickler „Die Developer“ der Bauherr des Gebäudekomplexes „Urban Soul“ zuständig, teilt das städtische Presseamt auf Anfrage mit. Der Komplex mit einem Lifestyle-Haus (ein Geschäftshaus) plus Hotel und Restaurant entsteht derzeit auf der Fläche des früheren Nordfelds gegenüber dem bereits eröffneten Maximiliancenter.

Die Passage könne sein Unternehmen aber erst fertigstellen, wenn auch die Gebäude fertiggestellt seien, erklärte Projektleiter Ronald Pietsch. Das hinge mit der Haustechnik des gesamten Gebäudekomplexes zusammen. Der Fußbodenbelag werde aber identisch mit den bereits verlegten Platten sein, versicherte Pietsch. „Die Stadt Bonn hat in Absprache mit uns als Bauherren diese Beläge gemustert.“

Neue Mieter stehen fest

Beinahe alle Geschäftsflächen von Urban Soul seien inzwischen vermietet – mit Ausnahme von zwei Ladenlokalen neben dem Eingang zur U-Bahn. Wie berichtet, werden unter anderem die Burgerkette Five Guys, das britische Unternehmen JD Sports und Starbucks im Neubau Filialen eröffnen. Für das „City Office“ von Urban Soul an der Rabinstraße gibt es drei neue Mieter: Dort ziehen „Design Offices“, der bundesweit führende Anbieter von Corporate Co-Working, das Consulting-, Planungs- und Einrichtungsunternehmen „Designfunktion“ sowie ein Bulthaup-Küchenstudio ein.

Die Kette Motel One stand bereits als Pächter für das Hotel fest, ebenso als weitere Mieter das Restaurant Sander, das Fitnessstudio XtraFit und der Discounter Lidl. Der Lebensmittelladen wird laut Pietsch etwa dort sein Ladenlokal eröffnen, wo früher die Wache Gabi ihr Domizil hatte. Die Gemeinsame Anlaufstelle von Polizei und Ordnungsamt, kurz Gabi, ist mittlerweile in die Cassius-Bastei umgezogen.

Barrierefreier Zugang

Zuständig sind die „Developer“ auch für die Gestaltung der neuen Passage, die praktisch im Bereich des einstigen Bonner Lochs zur Cassiusbastei führen wird. Etwa am Standort, an dem vorher ein temporärer Aufzug stand, soll später dauerhaft ein Aufzug für den barrierefreien Zugang zur Passage sorgen. Der temporäre Aufzug war stillgelegt worden, weil er ständig kaputt war. Der Eingang zur Münstergarage, die völlig entkernt wurde und zurzeit quasi neu errichtet wird, befindet sich laut Pietsch gleich neben dem Motel One. Einen unterirdischen Zugang von der Passage werde es nicht geben.

Gegenüber dem neuen Hotel bauen die „Developer“ entlang der Rabinstraße zudem ein neues Parkhaus, das über eine noch zu bauende Fußgängerbrücke vom Bahnsteig am Gleis 1 zu erreichen sein soll, sowie Büro- und Geschäftsräume. Das Parkhaus soll schon im Frühjahr 2020 an den Start gehen. Die Eröffnung der weiteren Gebäude von Urban Soul soll im Anschluss erfolgen, einen genauen Zeitpunkt nannte Pietsch nicht.

Ebenfalls noch im alten Zustand befindet sich der Zugang von der Passage unterhalb des Maximiliancenters zum Busbahnhof. Dafür ist die Stadt Bonn zuständig, die diesen Teil im Zuge der geplanten Neugestaltung des Busbahnhofs mit erneuern will, wie Kristina Buchmiller vom Presseamt sagte. „Aktuell bereitet die Verwaltung eine Stellungnahme zu diesem Thema vor“, sagte sie.

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