Warten auf den Wendler

IPPENDORF · Nach dem Ippendorf Zug geht es im Festzelt mit dem Schlagersänger musikalisch weiter.

 Das bewegt die Ippendorfer auch bei ihrem Karnevalszug: Jugendspieler der Sportfreunde bedanken sich für den neuen Kunstrasenplatz, den der Verein bekommen hat.

Das bewegt die Ippendorfer auch bei ihrem Karnevalszug: Jugendspieler der Sportfreunde bedanken sich für den neuen Kunstrasenplatz, den der Verein bekommen hat.

Foto: Barbara Frommann

Dass eine Prinzessin neben einem Karnevalswagen her geht, statt sich fahren zu lassen, sieht man nicht alle Tage. Aber die Dame, die am Sonntag beim Ippendorfer Zug das als Burg gestaltete Gefährt der Zugleitung und des Ortsausschusses zu Fuß begleitete, war keine Tollität, sondern ein Wagenengel mit Krönchen und königlichem Umhang. Sie hatte besonders auf Höhe des Bernhard-Berzheim-Platzes viel zu tun, wo sich wie gewohnt zahllose, teils schon recht angetrunkene Jugendliche aufhielten.

Während des Zuges blieb es dort aber ruhig, auch weil sich mehrere Polizistengrüppchen strategisch verteilt hatten und das Treiben beobachteten. Der Zug war am Stationsweg gestartet und zog bis zur Gierolstraße, wo die Gruppen vom Bonner Prinzenpaar begrüßt wurden. Unter anderem fuhr ein "Missouri Riverboat" durch die Straßen, eine bolivianische Tanzgruppe tanzte in bunten Trachten und eine Gruppe Karnevalisten aus Poppelsdorf präsentierte sich in Anlehnung an die RTL-Sendung unter dem Motto "Ich bin ein Narr, holt mich hier raus" mit Strohhüten und "Dr. Bob".

Anschließend ging es ins Festzelt des Kegelclubs Blaue Jungs, in dem schon am Samstagabend ordentlich gefeiert worden war. "Wir sind immer hier", sagten Tatjana Wimmer und Janina Fischer, "weil's einfach ein Muss ist." Den Zug hatten sie sich nicht angeschaut: "Das war uns zu kalt." Sie waren ins Zelt auf dem Gelände der alten Schule gekommen, um Spaß zu haben, komme was wolle. Auf dem Programm standen neben DJ Markus die Kölner "Krageknöpp", Newcomer Rufus Kern.

Und als Hauptakteur Michael Wendler. Manfred Euler war eigens aus Hennef gekommen, um den bekannten Schlagersänger zu hören. "Ich war auch schon dreimal in Oberhausen auf Konzerten." Sein Kumpel Christoph Mücher ist dagegen kein Fan. "Es gibt viele, die hassen den Wendler, aber mögen die Musik. Zu denen gehöre ich auch." Er wolle einfach ein wenig gute Laune tanken, und zwar ohne Alkohol: Der Hennefer Feuerwehrmann hatte gestern Abend noch Dienst.

900 Gäste durften laut Heinz-Werner Ippendorf von den Blauen Jungs ins Zelt, unter ihnen auch Andrea Hauch. Sie war ebenfalls kein großer Wendler-Fan, vertrat aber die Ansicht: "Vielleicht macht's ja Spaß. Man soll alles mal ausprobieren." Ihre Freundinnen Hille Genn und Gerda Klasen, beide bei den Bonner Honigsmöhne, freuten sich auf einen lustigen Abend. "Das hier in Ippendorf ist ein superschöner Karneval", meinte Klasen.

Alle Infos zum Karneval in Bonn und der Region:www.kamelle.de.

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