Bonner Frauenmuseum Wandernde Gertrud ist in Bonn

BONN · Jean Claude Hauser vom Komitee St. Gertrud in Wattenscheid hat im Bonner Frauenmuseum eine brasilianische Gertrudenskulptur an Marianne Pitzen und Curt Delander übergeben. Sie stammt aus der Großgemeinde Luiz Correira/Piauf.

 Übergabe der "wandernden Gertrud": Jean-Claude Hauser, Erster Vorsitzender des Komitee Sankt Gertrud Wattenscheid, (rechts) reicht die Figur an Marianne Pitzen und Curt Delander weiter. Repro: GA

Übergabe der "wandernden Gertrud": Jean-Claude Hauser, Erster Vorsitzender des Komitee Sankt Gertrud Wattenscheid, (rechts) reicht die Figur an Marianne Pitzen und Curt Delander weiter. Repro: GA

Pfarrer Heinrich Hegemann hatte dort vor Jahren ein Brunnenprojekt initiiert und eine Gertrudisgemeinde gegründet. Aus Dankbarkeit schnitzten die Bauern der Pfarre die heilige Gertrud aus einheimischem Holz. Die Skulptur wird seitdem um die Welt gereicht. Sie macht Station bei Kirchen, Pfarreien oder Menschen, die sich für die Verbreitung der Gertrudisgeschichte einsetzen.

Seit bei Grabungsarbeiten am Bonner Rheinufer Reste der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Gertrudiskapelle entdeckt wurde, halten Bürger die Erinnerung an die dort verehrte "Mäusetrude" lebendig. Ein Kapelle im Bonner Frauenmuseum erinnert an die Heilige, die sich schon früh für die Bildung von Frauen einsetzte. Gertrud ist außerdem Schutzpatronin der Reisenden und soll die Menschen vor Mäuseplagen bewahrt haben.

In Bonn wandert die brasilianische Gertrudis-Statue ebenfalls weiter. Zurzeit ist sie beim Beueler Schifferverein, der die Erstellung des Bildstocks der Heiligen Gertrud in der Vogtsgasse finanziert hatte. Die Gertrudiskapelle in der historischen Bonner Altstadt war auch die Kapelle der Fischer.

Als nächstes Station wandert die Heilige Gertrud für einige Zeit in die Marienkirche und kehrt schließlich ins Frauenmuseum zurück, das die Figur bis zum 5. Oktober in seiner Kapelle behält. Dann geht die Reise von Bonn aus nach Nivelles in Belgien, in die Geburtsstadt der Heiligen Gertrud. Eine Bonner Delegation nimmt dort wieder am traditionellen Umzug teil und gibt der Wattenscheider Gemeinde die Heiligenfigur zurück.

Der Dechant der Stiftskirche von Nivelles, Albert Maria Démoitié, war im Juli zu Gast in Bonn. Im Frauenmuseum sprach er mit den Bonner Initiatoren und Pfarrvikar Meik Schirpenbach aus der katholischen Kirchengemeinde St. Petrus über die Geschichte der Bonner Altstadt und deren Vernichtung am 18. Oktober 1944. Démoitié war beeindruckt von den vielen Aktivitäten des Frauenmuseums und der Vielzahl der verschiedenen Projekte im Kapellenraum.

Und der Austausch geht rege weiter: Im August kommen 20 Mitglieder einer Jugendgruppe mit mit Fahrrädern von Nivelles an den Rhein.

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