Stadtpatronefest in Bonn Von Bonn in die Welt

BONN · Erstmals hatte die Zusammenkunft einen internationalen Schwerpunkt, der den Bonnern aus 177 Herkunftsländern signalisieren sollte, wie willkommen sie in der Bundesstadt sind.

Die Büsten der Stadtpatrone Cassius und Florentius stehen in der Mitte des Münsters, der Internationale Chor der Deutschen Welle umrahmt das Abendgebet mit Gesängen aus aller Welt.

Die Büsten der Stadtpatrone Cassius und Florentius stehen in der Mitte des Münsters, der Internationale Chor der Deutschen Welle umrahmt das Abendgebet mit Gesängen aus aller Welt.

Foto: Barbara Frommann

Die goldverzierten Büsten der Stadtpatrone Cassius und Florentius standen in der ersten Reihe, Kerzen beleuchteten ihre Gesichter. Schließlich waren sie die Hauptpersonen beim Abendgebet am Donnerstag im Rahmen des Stadtpatronefests. Erstmals hatte die Zusammenkunft einen internationalen Schwerpunkt, der den Bonnern aus 177 Herkunftsländern signalisieren sollte, wie willkommen sie in der Bundesstadt sind.

Stadtdechant Wilfried Schumacher und Father Stephen Oranuba von der englischsprachigen katholischen Gemeinde führten gemeinsam durch den Gottesdienst. Der Internationale Chor der Deutschen Welle rahmte mit einem Gospelsong und christlichen Liedern aus Südafrika, Russland und Japan Reflexionen über das Zusammenleben der Kulturen ein. Ihre in arabischer Sprache und auf Jiddisch vorgetragene Friedensbitte machte aber zugleich deutlich, wie viel heute im Argen liegt.

"Die Welt ist in Unordnung geraten", beklagte Schumacher auch mit Blick auf den Terror der Organisation Islamischer Staat gegenüber Christen in Syrien und dem Irak. "Wir Christen müssen deshalb zusammenhalten, müssen sichtbar und überzeugend sein. Wir dürfen nicht länger auf Tauchstation gehen." Die Kenianerin Nancy Njoroge vom UN-Freiwilligenprogramm drückte es so aus: "Wo immer wir als Christen leben, wo immer wir arbeiten - wir stehen auch auf der Kanzel."

Die Fürbitten galten dem Zusammenleben in Bonn ebenso wie jenen, die aus Bonn in die Welt gezogen sind. Astrid Kampe von Don Bosco Mondo bat um Gottes Unterstützung für die von Ebola betroffenen Menschen: "Sende ihnen Ärzte und Pfleger, die den Mut aufbringen, ihnen zu helfen und sie vor dem Tod zu bewahren."

Termine am Wochenende

Familien können sich heute auf die Spuren der Stadtpatrone machen. Ohne Anmeldung können die Gruppen zwischen 15 und 16.30 Uhr von der Ostseite des Münsters (Martinsplatz) mit der Rallye beginnen.

Höhepunkt ist am Sonntag, 12. Oktober, um 10 Uhr der Festgottesdienst mit dem Kerzenopfer des Rates. "Cassius, Florentius, bittet für uns - Der Rat der Stadt Bonn" steht auf der 1,5 Meter großen Kerze, die Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch am Schrein der Stadtpatrone aufstellen wird. Jugendliche und junge Erwachsene lädt Stadtjugendseelsorger Meik Peter Schirpenbach für 18 Uhr zu einem Gottesdienst in die Jugendkirche St. Franziskus ein. sum

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort