Mobilfunk-Versorgung Vodafone baut LTE-Netz in Bonn aus

Düsseldorf / Bonn · Vodafone will in Bonn sechs Millionen Euro investieren, um die Mobilfunk-Versorgung weiter zu verbessern. Das Unternehmen gab am Mittwoch den Startschuss für das neue Ausbauprogramm bekannt.

Der Mobilfunkanbieter Vodafone baut in Bonn sein LTE-Netz weiter aus. Wie das Unternehmen am Mittwoch angekündigt hat, sind dazu insgesamt 53 Bauvorhaben geplant. Die ersten sollen bereits zu Beginn des neuen Jahres umgesetzt werden. Ziel ist es, zum einen bestehende Funklöcher zu schließen, aber auch an Orten, die besonders gefragt sind, die Kapazitäten und Surf-Geschwindigkeiten zu erhöhen.

Laut Vodafone sind derzeit noch kleinere Flächen in Endenich, Poppelsdorf, Hardtberg und Godesberg unterversorgt. Außerdem soll das LTE-Netz zwischen Küdinghoven und Oberkassel und in Röttgen vervollständigt werden. Der Mobilfunkanbieter betont allerdings, dass bereits heute rund 98 Prozent des Stadtgebiets über LTE verfügten. „Im Gegensatz zu anderen gleich großen Städten ist die Versorgung in Bonn schon recht gut“, erklärt Vodafone-Sprecher Volker Petendorf. Dennoch müssten die Kapazitäten erhöht werden, weil die mobile Internetnutzung stetig zunehme. Laut Computerbild ist das Datenvolumen, das in diesem Jahr per Mobilfunk übertragen wird, mit 2,6 Millionen Gigabyte fast fünfmal so hoch wie noch im Jahr 2015.

Konkret will Vodafone deshalb an 21 Stationen in Bonn, wo bisher ältere Technologien wie GSM oder der etwas neuere Standard UMTS im Einsatz sind, LTE-Technik installieren. Zwei Stationen sollen an komplett neuen Standorten entstehen. Wo das sei, kann das Unternehmen auf Nachfrage allerdings noch nicht beantworten. Das sei Teil der Feinplanung und müsse dann auch von der Stadt abgesegnet werden. An 32 weiteren Stationen soll die LTE-Technik zusätzlich ausgebaut werden. Das heißt beispielsweise, wo es heute bereits eine Antenne gibt, könnten zukünftig zwei oder drei dazukommen, um die Übertragungskapazitäten zu erhöhen.

Für die Standortsuche für die zwei komplett neuen Stationen hat Vodafone den Tüv beauftragt. Als Dienstleister untersucht er die Bedingungen möglicher Standorte. Dabei wird auch die Infrastruktur der Konkurrenz einbezogen: „Dort, wo die Telekom bereits Standorte hat, werden wir nicht 100 Meter weiter einen weiteren bauen“, so Petendorf. In dem Fall nutzen die Konkurrenten auch gemeinsame Funkmasten, wo dann jeweils die Technik beider Unternehmen installiert wird. Alle Baumaßnahmen sollen auf jeden Fall innerhalb der nächsten zwei Jahre abgeschlossen sein.

Aktuell betreibt Vodafone insgesamt 90 Mobilfunkstandorte in Bonn. Davon sind derzeit 56 Anlagen mit LTE-Technik ausgerüstet.

In einem Test, was das LTE-Netz der einzelnen Mobilfunkanbieter in Großstädten angeht, stellte Computerbild im November zwischen dem Marktführer Telekom und Vodafone keine großen Unterschiede fest. Der Bonner Konzern schnitt nur minimal besser ab. Deutliche Unterschiede gibt es demnach allerdings auf dem Land. Dort hat die Telekom die Nase noch deutlicher vor Vodafone. Abgeschlagen mit teils eklatanten Lücken dagegen sei das Netz von O2. Laut Test bietet O2 aber mittlerweile in Städten ebenfalls erstmals ein brauchbares Netz.

Auch die Telekom spricht von weiterem Ausbau

Auf Anfrage kündigt allerdings auch die Telekom an, ihr Netz weiterhin zu verbessern. Deutschlandweit sollen im nächsten Jahr insgesamt 2000 Standorte ausgebaut werden.

In Bonn gibt es laut Bundesnetzagentur insgesamt unabhängig vom Anbieter 355 standortbescheinigungspflichtige Mobilfunkstandorte. An 209 davon seien LTE-Anlagen installiert. Bescheinigungspflichtig sind Standorte, die eine bestimmte Strahlungsleistung überschreiten.

Während die Mobilfunkanbieter noch damit beschäftigt sind ihr LTE-Netz auszubauen, werden zu Beginn des kommenden Jahres bereits die Frequenzen für die nächste Technologie-Generation versteigert. Die ersten 5G-Netze (LTE ist 4G) sollen dann im Jahr 2020 kommen.

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