Polizei zählt 210 Verkehrsverstöße Viele Radler fahren bei Rot einfach weiter

BONN · Schwerpunktkontrolle an der Kölnstraße beendet einwöchige Kontrollaktion. Polizei notiert 210 Verkehrsverstöße von Radlern und Autofahrern.

 Kontrollpunkt Breitestraße: Hier beendet die Polizei ihre einwöchige Aktionswoche, bei der Radfahrer und ihr Fahrverhalten im Fokus standen. FOTO: AXEL VOGEL

Kontrollpunkt Breitestraße: Hier beendet die Polizei ihre einwöchige Aktionswoche, bei der Radfahrer und ihr Fahrverhalten im Fokus standen. FOTO: AXEL VOGEL

Foto: Axel Vogel

Jäh ausgebremst wurde gestern Morgen eine Radlerin auf ihrem Weg zur Arbeit. Am Johanneskreuz bog sie nach links ab auf die Kölnstraße, um in Richtung Innenstadt zu fahren. Doch an der Breitestraße stoppte sie die Kelle eines Polizisten. Die Radfahrerin musste ein Knöllchen von 15 Euro zahlen. Denn Abbiegen Am Johanneskreuz ist nicht erlaubt und die Bonnerin hatte dabei auch noch eine Sperrfläche überfahren. Dabei sei diese Stelle mit dem vielen Verkehr und der Stadtbahnlinie besonders gefährlich, erklärte Polizist Michael Spölmink vom Verkehrsdienst.

Gezielt kontrollierten die Streifenbeamten von Knut Schmidt, Verkehrsdienstleiter der Bonner Polizei, seit Montag Fahrradfahrer. Gestern schloss eine Schwerpunktkontrolle an der Ecke Breitestraße/Kölnstraße die "Fahrrad-Aktionswoche" ab. Mit einer erschreckenden Bilanz.

Bei ihrer Aktion hatten die Beamten auch andere Verkehrsteilenehmer im Visier, die etwa Fahrradfahrern die Vorfahrt nehmen, sagte Polizeisprecherin Daniela Lindemann. Insgesamt solle die Aktion zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme sensibilisieren.

Bereits seit geraumer Zeit steigt laut Polizei die Zahl der Unfälle mit Beteiligung eines Radlers. 2013 zählte Schmidt 620 Verunglückte, bis August 2014 waren es bereits über 400. "Etwa die Hälfte der Fahrradfahrer sind dabei an dem Unfall Schuld", so Schmidt. Auch wenn es nach wie vor auch viele Verstöße gegen Radfahrer, etwa durch Fußgänger, gebe, seien Radler oft fast schon grob fahrlässig im Straßenverkehr unterwegs. Ob der vielen verunglückten Radler ging die Polizei nun auch eine Woche lang "repressiv" gegen all die vor, die sich gegenüber Radlern verbotswidrig verhielten.

Für die Abschlusskontrollaktion wurde die Kölnstraße mit Bedacht ausgewählt: Hier gab es laut Polizei allein 2014 zehn Unfälle mit Beteiligung eines Radfahrers. Die Bilanz der Woche: 210 Verkehrsverstöße von Radlern und Kraftfahrzeugführern, 41 Anzeigen gegen Radler, die rote Ampeln an Kreuzungen oder Einmündungen missachtet hatten. Zudem wurden 30 Autofahrer angezeigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort