Bilanz der Bonner Eislaufbahn Viel Andrang trotz milden Winters

Bonn · Fast 50 000 Besucher kamen bislang zur Eisbahn auf der Wiese am Alten Zoll. Der Betreiber ist mit der Saison bislang zufrieden. Noch bis zum 17. Januar ist die Bahn geöffnet.

"Das ist ganz einfach", findet Luis: Der Fünfjährige steht zum ersten Mal auf Schlittschuhen und hält sich an einer Pinguinfigur fest, die es den Kindern einfacher machen soll, das Laufen auf Kufen zu lernen. "Die gibt's hier zu leihen", erklärt Judith Rewer, die mit ihrer Tochter Paula und deren Freunden Luis und Matilda zur Eishalle am Hofgarten gekommen ist.

"Schlittschuhlaufen ist inzwischen zur wichtigsten Sportart der Bonner im Winter geworden", meint Eisbahn-Betreiber Otmar Kaiser: 40 000 bis 50 000 Besucher seien seit dem Saisonbeginn am 13. November in das Eiszelt am Koblenzer Tor gekommen. Die seien zwar nicht alle selbst gelaufen, denn "viele Kinder bringen ja zum Beispiel die Großeltern mit, die dann bei einer Bratwurst oder einem Glühwein auf die Nachwuchseisläufer aufpassen", so Kaiser. 30 000 bis 40 000 Läufer hätten sich aber auf der in diesem Jahr vergrößerten und mit einer Außenschleife versehenen Eisfläche getummelt.

"Die Saison ist trotz der Wetterwidrigkeiten gut gelaufen", zeigt sich Kaiser zufrieden und spielt damit auf den bislang milden Winter an. Bereits im vierten Jahr betreibt er die Anlage seit dem Umzug vom Platz vor der Bundeskunsthalle. Den milden Temperaturen begegnete das Team mit stärkerer Kühlung: "Zunächst war das wegen des relativ warmen Windes nicht ganz einfach, aber je mehr er nachließ, desto besser wurde es." Bei Temperaturen bis zu 15 Grad könne man Eis aufbauen, sieben bis zehn Zentimeter sei die Eisdecke stark.

Ungefähr so viel Besucher wie im letzten Jahr

Das unwinterliche Wetter hielt aber offenbar niemanden vom Besuch ab: Am letzten Ferientag am Mittwoch ist die Bahn schon mittags gut besucht: "Wir liegen mit den Besucherzahlen ungefähr auf demselben Niveau wie in den vergangenen Jahren auch", so Kaiser. Vor allem Jugendliche und Kinder tummelten sich auf der Fläche, die zumindest im Außenbereich dann doch manchmal ein bisschen zu nass war: "Die Außenschleife könnte noch etwas besser in Schuss gehalten sein", findet der 16-jährige Luke aus Bad Godesberg, der Freundin Joy mit coolen Pirouetten beeindruckte. "Besser geht's aber wohl bei den Temperaturen kaum", relativiert diese den Zustand des Eises.

Die beiden Schüler kommen regelmäßig her: "Wir haben eine feste Fangemeinde mit einem sehr hohen Anteil an Jugendlichen und Familien mit Kindern", bestätigt Kaiser. Denen wolle er immer mal wieder etwas Neues bieten, wie eben dieses Jahr die "Skatebay", die wegen der aufgestellten Weihnachtstannen intern auch "Tannenbaumbahn" genannt wird. Außerdem habe man auch Zuwächse im Bereich Eisstockschießen verbuchen können und an den regelmäßig samstags stattfindenden Kursen für Anfänger und Fortgeschrittene hätten ebenfalls 400 bis 500 Läufer teilgenommen.

Ihren Kindern das Schlittschuhlaufen selbst beizubringen ist aber für viele Eltern wie Rewer offenbar Teil des Vergnügens und auch ohne einen "Lernpinguin" möglich: An der Eisbar bereitet sich Reyk Buch mit seiner Tochter Maren und deren Freunden Frederike und Manuel auf die diesjährige Premiere vor: Die beiden neun- und achtjährigen Mädchen sind schon flott unterwegs, und auch bei dem sechsjährigen Manuel ist von Angst nichts zu spüren.

Wer noch aufs Eis möchte, muss sich beeilen: Noch bis Sonntag, 17. Januar, ist die Bahn am Koblenzer Tor täglich von 10 bis 21, freitags und samstags bis 22 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter www.bonnonice.de.

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