Komödie an der Freien Waldorfschule Tannenbusch Verwandte sind auch Menschen

BONN · Achtklässler der Waldorfschule Tannenbusch proben zurzeit ganztägig eine Erich-Kästner-Komödie. Am kommenden Wochenende ist sie in der Schulaula zu sehen.

 Achtklässler der Waldorfschule Tannenbusch proben für die Komödie "Verwandte sind auch Menschen".

Achtklässler der Waldorfschule Tannenbusch proben für die Komödie "Verwandte sind auch Menschen".

Foto: Barbara Frommann

Damen in Glitzer und Pelz, Männer in Hemd und Weste, Hausmädchen und Diener in einem Wohnzimmer mit edlen Polstermöbeln, großen Fenstern und goldenen Kerzenständern. 30 Achtklässlerinnen und Achtklässler der freien Waldorfschule Tannenbusch reisen mit dem Publikum dieses Wochenende in die 20er Jahre.

Im Theaterstück "Verwandte sind auch Menschen" nach Erich Kästner und Eberhard Keindorff täuscht der misstrauische Millionär Stefan Blankenburg seinen Tod vor. Als Diener getarnt lernt er seine Verwandtschaft kennen, die wegen der Erbschaft angereist ist, und erkennt, dass Verwandte auch Menschen sind.

Aus einer Vorauswahl wählten die Schüler diese Komödie. "Es soll das Stück der Schüler sein. Sie müssen sich dabei wohlfühlen," sagt Klassenlehrerin Ike Holtmann. Aber das dialoglastige Stück war eine Herausforderung. Die jungen Schauspieler kämpften mit der Sprache - und den Umständen von vor 100 Jahren. So hatten sie Probleme, das Papier in die Schreibmaschine einzulegen.

"Wir haben das Stück gewählt, weil es eine Komödie ist", sagt Simon. Der 14-Jährige hat die größte Rolle des Stücks bekommen: die des Millionärs Stefan Blankenburg. Simon und die meisten anderen stehen das erste Mal auf der Bühne. Das Schauspielen macht ihnen Spaß. Carla findet auch die französischen Küsschen auf die Wange nicht schlimm. Da sei es schon schwieriger, "aus sich herauszukommen und auch mal rumzuschreien", sagt Katja. Sie spielt die freche, alte Tante Paula.

Beim Einfühlen in derart fremde Rollen hilft ein detailreiches Bühnen- und Kostümbild, sagt die Spielleiterin Ursula Braun. Mit Hilfe der Schulgemeinschaft, vor allem der Eltern, entstand das Bild eines vornehmen Wohnzimmers mit ebenso vornehmen Leute aus einer anderen Zeit.

Obwohl das Stück vor 100 Jahren spielt, habe es doch auch einen Bezug zur heutigen Zeit. "Eher auch mal etwas zu verzeihen und nicht gleich die Keule rauszuholen", so Braun. Und auch der 14-jährige Fabian nimmt etwas aus dem Stück mit: "Man sollte Menschen nicht beurteilen, wenn man sie nicht kennt." lmc

Das zweistündige Klassenspiel wird am Freitag und Samstag, 13. und 14. März, jeweils ab 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 15. März, ab 16.30 Uhr in der Aula der freien Waldorfschule Tannenbusch, Stettiner Straße 21, aufgeführt. Der Eintritt ist frei.

Weitere Infos unter www.fwsbonn.de

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