Sanierung in Bonn Verwaltung speckt Planung für Beethovenhalle ab

Bonn · Die Sanierung der Beethovenhalle könnte doch preiswerter werden als bisher geplant: In einer druckfrischen Vorlage für die Sitzung des Projektbeirats am Donnerstag schlägt die Verwaltung nun eine abgespeckte Variante als Option A vor, die lediglich Maßnahmen beinhaltet, die zur Aufrechterhaltung des Betriebs zwingend notwendig sind.

Die Kosten inklusive Sanierung der Künstlerumkleiden und Toilettenanlagen schätzt die Verwaltung auf 39,1 Millionen Euro.

Damit trägt diese Vorlage deutlich die Handschrift von Bonns neuem Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU), der sich schon im OB-Wahlkampf gegen einen aufwendigen Ausbau der Beethovenhalle ausgesprochen und dafür plädiert hatte, nur das Nötigste umzusetzen.

Die Kosten für die bisher zur Diskussion stehende sogenannte Variante 2a - jetzt Option B - schätzt die Verwaltung aktuell auf 59,8 Millionen Euro. Wie berichtet, hatte der Rat im Mai mehrheitlich beschlossen, die Verwaltung solle die Planungen auf der Basis der Variante 2a fortführen, nach der die Beethovenhalle zwar nicht auf Festspielhausniveau gebracht, aber eine deutliche Verbesserung der heutigen Situation erfahren würde.

Auf jeden Fall, so die Verwaltung in der neuen Vorlage, muss die Sanierung der Beethovenhalle grundsätzlich bis zum Sommer 2018 soweit abgeschlossen sein, damit das Beethovenfest 2018 wieder in der Beethovenhalle stattfinden könne.

Rat soll "Realisierungsbeschluss" fällen

Daher solle der Rat in seiner Sitzung im Dezember einen "Realisierungsbeschluss" fällen, lautet die Empfehlung der Verwaltung. Unmittelbar nach dem Beethovenfest 2016, also im Oktober nächsten Jahres, müsse mit den Bauarbeiten begonnen werden.

"Wir begrüßen es, dass Oberbürgermeister Ashok Sridharanmit der heutigen Verwaltungsvorlage Abschied nimmt von den bisher von der Verwaltung verfolgten aufwendigen Sanierungsvarianten, die auch mit hohen zweistelligen Millionenbeträgen aus der Mehrzweckhalle keinen zeitgemäßen Konzertsaal machen würden", erklärte Stephan Eisel, Vorsitzender des Vereins "Bürger für Beethoven". Trotzdem bliebe das finanzielle Risiko für die Stadt hoch.

"Wir werden uns am Donnerstag in der Koalition intensiv mit der Vorlage auseinandersetzen", kommentierte Georg Fenninger (CDU) für die Ratsmehrheit am Dienstag den Vorschlag der Verwaltung. "Wir erwarten, dass die Kosten der Entwurfsplanung vor abschließenden Entscheidungen vorliegen." Sein Koalitionspartner Werner Hümmrich (FDP) sieht das ebenso. "Wir müssen uns mit jedem einzelnen Modul der Planung genau befassen." Er gehe davon aus, dass das bis zur Ratssitzung im Dezember auch möglich sei.

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