Schulzentrum Tannenbusch Verkehrskontrolle - Polizei kassiert drei Räder

Bonn · Eine Prüfung schon vor der ersten Schulstunde. Damit hatte Marie wirklich nicht gerechnet. Im Gegensatz zum Schulalltag nahmen die Prüfer diesmal aber nicht die Englisch-, Mathe- oder Geschichtskenntnisse der 14-Jährigen unter die Lupe, sondern ihr Fahrrad.

 Hauptkommissar Peter Küpper kontrolliert die Räder am Tannenbuscher Schulzentrum.

Hauptkommissar Peter Küpper kontrolliert die Räder am Tannenbuscher Schulzentrum.

Foto: Barbara Frommann

Bremsen, Licht, Reflektoren, Klingel: Alles in bester Ordnung. Als Zeichen der nachgewiesenen Verkehrssicherheit durfte sich die Schülerin eine Plakette an ihren Drahtesel kleben. Und weil Marie beim Radfahren einen Helm trägt, gab es als Belohnung noch gleich eine Tüte Gummibärchen obendrauf.

Inzwischen fast schon traditionell zum Schuljahresanfang hat die Bonner Polizei auf dem Gelände des Schulzentrums Tannenbusch eine morgendliche Fahrradkontrolle durchgeführt. Unterstützt von Lehrern der beiden dort ansässigen Schulen, nahmen Beamte der Direktion Verkehr und der Kradgruppe der Polizeiinspektion 1 insgesamt 115 Räder in Augenschein.

"Viele unserer Schüler sind für ihren Schulweg auf das Fahrrad angewiesen", sagte Wolff Dietrich Grohn, Erprobungsstufenkoordinator des Gymnasiums Tannenbusch. "Weil wir diese Kontrollen als sehr wichtig erachten, haben wir sie unmittelbar in unser schulinternes Verkehrserziehungskonzept integriert."

Nicht alle Schüler kamen bei der Überprüfung so gut weg wie Marie. 60 Prozent der kontrollierten Räder wiesen geringere Mängel wie eine defekte Klingel, nicht funktionierende Beleuchtung oder fehlende Reflektoren auf. Statt einer Plakette gab es daher die dringende Empfehlung, diese Mängel zu beheben. Bei drei Fahrrädern war die Bremsleistung derart gemindert, dass ihren Besitzern die Weiterfahrt im Sinne der Verkehrssicherheit untersagt werden musste. Damit auch die Eltern der überprüften Schüler über die Ergebnisse der Kontrollen im Bilde sind, werden sie diese in den nächsten Tagen per Post erhalten - mit Bitte um Rückmeldung, sobald die festgestellten Mängel behoben sind. Auf diesem Weg soll sichergestellt sein, dass die ausgesprochenen Empfehlungen und Ermahnungen nicht ungehört verschallen.

Zusätzlich werden die Erziehungsberechtigten der drei Kinder mit den nicht mehr verkehrstauglichen Fahrrädern telefonisch kontaktiert. Auch an anderen Bonner Schulen werden in den kommenden Tagen und Wochen Fahrradkontrollen stattfinden. Die nächste am Schulzentrum Tannenbusch findet wohl im Verlauf des Spätherbstes statt.

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