Bürgeranträge Verkehrsführung am Bonner Bogen soll sicherer werden

Beuel · Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) will mit drei Bürgeranträgen erreichen, dass die Verkehrsführung am Bonner Bogen sicherer wird. Diese Anträge stehen im Juni in der Bezirksvertretung Beuel zur Diskussion.

 Die Betriebsratsvorsitzende Sibilla Bohlmann erläutert auf einem Plan und Foto, wo das DLR verkehrstechnische Schwachpunkte am Bonner Bogen sieht.

Die Betriebsratsvorsitzende Sibilla Bohlmann erläutert auf einem Plan und Foto, wo das DLR verkehrstechnische Schwachpunkte am Bonner Bogen sieht.

Foto: Stefan Knopp

Der Weg von der S-Bahn-Haltestelle Ramersdorf zum Arbeitgeber und zurück ist für Constanze Hahn insbesondere wegen ihrer Sehbehinderung eine ständige Herausforderung. Bis zum Polizeipräsidium kein Problem, aber sie muss auch die Heinrich-Koenen-Straße überqueren, um zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zu gelangen. Zu Stoßzeiten seien die einbiegenden Autofahrer oft unaufmerksam, auch wenn sie auffällige Kleidung trägt, sagt Hahn. „Es wäre schön, wenn ich keine Angst mehr haben müsste, die Straße zu überqueren.“

Hahn hatte das Thema beim Betriebsrat angesprochen, wo schon eine Liste an Verkehrsschwachstellen lag. Man hatte die Stadt auch schon darauf angesprochen, aber nichts erreicht. Jetzt gibt es einen neuen Vorstoß: Das DLR hat drei Bürgeranträge eingereicht, mit dem Ziel, die Straßen durch eine klare Verkehrsführung sicherer zu machen, bevor es ernsthafte Unfälle gibt. Diese Anträge sollten am Mittwochabend in der Bezirksvertretung Beuel besprochen werden, das Thema wurde aber auf Juni vertagt, damit sich die Politiker selbst ein Bild machen konnten. Denn an der Ortsbegehung des DLR am Mittwochmittag konnten viele berufstätige BV-Mitglieder nicht teilnehmen.

Die Betriebsratsvorsitzende Sibilla Bohlmann erläuterte zunächst, wo man die größten Probleme sieht. Dazu gehört der Stau der Autofahrer, die auf die Südbrücke wollen, und die Falschparker auf der Joseph-Schumpeter-Allee. Auch auf der Heinrich-Koenen-Straße zur Königswinterer Straße gebe es Rückstau. An der Einmündung stünden oft unerlaubt Autos, deren Fahrer mal eben zur Bäckerei auf der anderen Straßenseite wollen. Ihre Fahrzeuge machen die Straße für Fußgänger schwer einsehbar.

Ein weiterer Knackpunkt ist die Bahnunterführung am Konrad-Zuse-Platz mit dem oft zugeparkten Kreisverkehr auf der Rheinseite. Zwei normale PKW passen in der Unterführung nebeneinander, Bus und Auto oder gar zwei Busse nicht. Einer von beiden muss dann auf den einseitigen Bürgersteig ausweichen, den Angestellte nutzen, aber auch Schüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums. Die seien auch schon beobachtet worden, wie sie auf Fahrrädern auf dem Bürgersteig fuhren. Gefragt nach dem Warum, hätten sie erklärt, das sei eine Anweisung der Schule.

Eine offizielle Weisung hat Schulleiter Ulrich Drescher nie ausgesprochen, erklärte er auf Nachfrage. Die hätte nämlich beinhaltet, dass die Schüler auf dem Bürgersteig ihre Räder schieben sollten. Gleichwohl ist er Meinung: „Die Unterführung ist eine verkehrstechnische Katastrophe.“ Sie müsste breiter sein und einen Radweg haben. Die nächste Möglichkeit für seine Schüler, vom Rheinufer zur Königswinterer Straße zu wechseln, liegt erst in Oberkassel.

Die vielen Angestellten am Bonner Bogen müssten besser geschützt werden, sagte DLR-Geschäftsführer Klaus Uckel. Das Forschungszentrum sei bereit, bei einer Neuplanung der Verkehrsführung mitzuhelfen. Voraussetzung ist eine grundsätzliche Bereitschaft seitens der Stadt, die Situation dort zu überdenken.

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