Scheiben zerkratzt Vandalen an neuer Stadthaus-Haltestelle
Bonn · Einige Pfeiler wurden mit kleineren Graffiti besprüht. Der umgebaute Haltepunkt war erst am 11. November vergangenen Jahres offiziell eingeweiht worden. Die SWB hatte in die aufwendige Baumaßnahme gut sechs Millionen Euro investiert.
„Es ist ausgesprochen ärgerlich, dass diese gelungene neue Haltestelle nach nur wenigen Monaten zum Ziel von Vandalismus geworden ist“, bedauerte SWB-Pressesprecher Werner Schui gestern auf GA-Anfrage. Das Unternehmen habe wie immer in solchen Fällen Strafanzeige erstattet.
„Wir hoffen, dass der oder die Täter gefunden werden, und dass wir die Kosten in Rechnung stellen können.“ In der Vergangenheit sei es der Polizei bereits häufiger gelungen, die Urheber von Verschmutzungen oder Beschädigungen zu ermitteln. Allerdings gibt es am Stadthaus aus rechtlichen Gründen – die Haltestelle liegt im öffentlichen Raum – keine Videoüberwachung. Deshalb wurden die unbekannten Täter bei ihren Aktionen auch nicht aufgenommen.
Gegen Vandalismusschäden ist der städtische Verkehrsbetrieb nicht versichert. Über die Höhe des tatsächlich entstandenen Schadens konnte Schui noch keine Angaben machen. Derzeit werde geprüft, ob die zerkratzten Glasscheiben komplett erneuert werden müssen. Möglicherweise können sie alternativ auch von einer Spezialfirma poliert werden.
In jedem Fall sollen die Schäden möglichst rasch beseitigt werden, damit sich nicht andere Personen zum Nachahmen animiert fühlen. Mit dieser Strategie hat man bei den SWB gute Erfahrungen gemacht. Die robusten Kachelwände in den unterirdischen Haltestellen oder auch besprühte Züge werden regelmäßig zeitnah gereinigt. Allein im Jahr 2013 hat das städtische Unternehmen dafür mehr als 700 000 Euro ausgegeben.
Wird am Stadthaus ein Austausch der Scheiben notwendig, könnte das allerdings länger dauern. „Wir halten diese Elemente natürlich nicht vor“, erklärt Schui, „und es gibt eine längere Lieferzeit.“ Ob es auch kratzfeste Materialien gibt, die einem Schlüssel oder einer scharfkantigen Münze widerstehen können, konnte Schui nicht sagen. Die Bonner Stadtverwaltung gebe vor, wie die Haltestellen gestaltet werden sollen und welche Materialien dabei eingesetzt werden.
Die Haltestelle Stadthaus ist ein zentraler Knotenpunkt im Bonner Nahverkehr. Täglich halten hier 220 Züge der Linien 66 und 67. 5500 Passagiere steigen dabei ein, aus oder um. Seit dem Umbau können auch Fahrgäste mit Rollstuhl, Gehhilfen oder Kinderwagen die Bahnen mit Aufzügen auf beiden Bahnsteigen und einem 40 Meter langen Niederflurbahnsteig barrierefrei nutzen.
