Neujahrsempfang Uniklinikum hat noch große Pläne
BONN · Rankings sind eine feine Sache - wenn man darin an der Spitze steht. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Bonner Uniklinikums, konnte am Donnerstagabend beim Neujahrsempfang vor rund 200 Gästen auf dem Campus Venusberg somit einen recht positiven Rückblick geben: Platz 1 bei den Kliniken in NRW bei der Befragung von rund 15.000 Ärzten durch den Focus und ebenfalls auf Platz eins bei der Betreuung von Alzheimer-Patienten laut AOK.
Mit einer Bettenauslastung von 86,6 Prozent und rund 300.000 sogenannten Patientenkontakten steht die Klinik in dieser Bilanz glänzend da, wie auch der Kaufmännische Direktor Hans-Jürgen Hackenberg ausführte. Max P. Baur, Dekan der Medizinischen Fakultät, konnte außerdem für Forschung und Lehre konstatieren, dass das Uniklinikum 35 Millionen Euro an Drittmitteln einwerben konnte und auch da ganz knapp vor Köln und Münster liegt. 22 Habilitationen, zwei Neuberufungen sowie zahlreiche Abgänge an andere Unikliniken zeigten, dass die Bonner Medizinische Fakultät sehr gut da stehe.
Dennoch: Auch wenn der Umsatz in 2012 bei rund 610 Millionen Euro lag, die steigenden Kosten machen dennoch Sorgen: Eine Million Euro mussten mehr für Energiekosten aufgebracht werden. Die Tarifsteigerungen beim Personal machten eine Mehrausgabe von etwa 17 Millionen Euro aus. Eine Reorganisation von klinischen Prozessen, etwa die Einführung von Operationsmanagements, seien "das Gebot der Stunde für 2013", so Hackenberg. Holzgreve gab dennoch ehrgeizige Ziele vor.
Das nächste Neubauprojekt ist auf den Weg gebracht: Die Neurologie-Psychiatrie-Palliativmedizin (NPP) soll 2015 in Betrieb genommen werden, dringend benötigt würde das "ElKi", das Eltern-Kind-Zentrum mit Elternhotel, denn der Standort an der Adenauerallee sei in die Jahre gekommen. Investitionsvolumen: 75 Millionen Euro. Angedacht ist auch ein International Medical Center für Patienten aus Nicht-EU-Ländern. Stillstand ist also so bald nicht in Sicht.
