Blutspenden Uniklinik zeichnet 30 langjährige Spender aus

BONN · Das Universitätsklinikum hat langjährige Blutspender geehrt. Indem sie 30 Spendern für ihre regelmäßigen Blutspenden Wertschätzung zeigte, möchte sich die Uniklinik stellvertretend bei allen Spendern bedanken.

 Langjährige Blutspender ehrte die Uniklinik auf dem Venusberg.

Langjährige Blutspender ehrte die Uniklinik auf dem Venusberg.

Foto: ANDREAS DYCK

Rund 10 000 Spender haben vergangenes Jahr Blut gespendet. Dennoch konnte die Klinik dadurch nur die Hälfte ihres Bedarfs decken und ruft weiterhin dazu auf, Blut zu spenden.

Auf die Frage, warum sie Blut spende, schaut Hannelore Ruß-Schlösser zunächst verdutzt. "Ich mache das, um Menschen zu helfen", antwortet die 66-Jährige. "Es könnte ja mal sein, dass ich selbst auf Blutspenden angewiesen bin. Dann bin ich froh, wenn andere das für mich machen." Seit 27 Jahren spendet sie Blut, in den vergangenen zehn Jahren jeweils viermal pro Jahr.

So wie sie Ruß-Schlösser kamen auch die anderen Ehrengäste auf dem Venusberg seit mindestens zehn Jahren regelmäßig zum Blutspendedienst der Uniklinik, um jeweils einen halben Liter Blut dort zu lassen. Auf die Spenden sind Ärzte und Krankenhäuser angewiesen, denn nicht nur im Notfall, wie etwa nach einem Unfall, werden Blutkonserven gebraucht. Auch Krebspatienten und Frühgeborene werden damit behandelt, und viele Operationen und Transfusionen wären ohne Blutkonserven undenkbar. Seit mittlerweile 22 Jahren spenden Sigrid und Roger Baumgarten. Das Ehepaar ist von der Wichtigkeit der Spendenbereitschaft überzeugt: "Wir spenden, weil das notwendig ist, um Leben zu retten. Blut kann man schließlich nicht künstlich herstellen."

Fast 19 000 Blutspenden von 10 000 Spendern hat die Uniklinik 2012 erhalten. "Unser Dank gehört allen Spendern", sagt Oberarzt Jochen Hoch. Dennoch würde nur etwa die Hälfte des benötigten Bluts an der Uniklinik gespendet, der Rest müssten von anderen Blutspendediensten eingekauft werden. Besonders zur Reisezeit werde Blut aber knapp, und ohnehin sei es günstiger, wenn das Blut da ist, wo die Menschen sind. "Blut zu spenden ist gelebte Nachbarschaftshilfe", sagte Olaf Brinkhues, Oberarzt am Uni-Blutspendedienst. "Denn die Blutspenden gehen hier ohne Umwege direkt an die schwer kranken Patienten in unserem Klinikum, vorwiegend also an Menschen aus unserer Region."

Dass sein Blut für Andere lebenswichtig sein kann, dessen ist sich auch Louis Leprod' Homme bewusst. Seit 1979 spendet der 56-Jährige regelmäßig und sagt: "Ich habe zum Glück noch nie selbst Blut gebraucht. Doch auch so ist es einfach die beste Möglichkeit, ein Leben zu retten".

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