Uni-Barometer 2016 Uni Bonn schneidet im NRW-Vergleich gut ab

Bonn · In Nordrhein-Westfalen kommen so viele Studenten auf einen Professor wie in keinem anderen Bundesland. Die Uni Bonn liegt zwar unter dem Landesdurchschnitt. Doch unter den verschiedenen Fakultäten gibt es erhebliche Unterschiede.

Nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes betreute ein Professor in NRW im Jahr 2015 rund 89,6 Studierende - das ist der schlechteste Wert im bundesweiten Vergleich. Auf 493.913 Studenten im Jahr 2015 kamen in NRW gerade einmal 5510 Universitätsprofessoren.

Die Universität Bonn kann sich dabei sogar noch glücklich schätzen. Mit etwa 66 Studenten pro Professor liegt sie deutlich unter dem NRW-Durchschnitt. 2015 zählte sie 35.619 Studenten und 555 Professoren.

Allerdings gibt es unter den verschiedenen Fakultäten erhebliche Unterschiede. Besonders heikel ist die Situation in der Philosophischen Fakultät. Hier kommen auf jeden Professoren etwa 109 Studenten. Damit liegt die Fakultät sogar noch über dem Landesschnitt. Deutlich entspannter sieht die Situation in der Medizinischen Fakultät aus. Hier muss jeder Professor im Schnitt etwa 27 Studenten betreuen.

Auffällig ist zudem der große Unterschied zwischen der Katholischen und der Evangelischen Fakultät. Während in Letzterer jeder Professor fast hundert Studenten betreut, kommen in der Katholischen Fakultät gerade einmal 32 Studenten auf einen Professor.

"Wir können mit Sicherheit sagen, dass das Betreuungsverhältnis in Nordrhein-Westfalen auch in den Jahren zuvor immer schlechter geworden ist", sagt Matthias Jaroch, Sprecher der Zeitschrift "Forschung & Lehre".

NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) weist die Kritik zurück. "Die Qualität der Lehre an den Hochschulen ist gewährleistet“, sagt sie. Es würden nur so viele Studierende aufgenommen, „wie Lehrpersonal in ausreichender Zahl zur Verfügung steht". Die Opposition sieht das anders. "Schon wieder ist unser Land in einem wichtigen Bereich Schlusslicht." Die Studenten bekämen das jeden Tag in ihrem Studium zu spüren, sagt der wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, Stefan Berger.

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