200 Jahre Uni Bonn feiert auf dem Campus Poppelsdorf

Bonn · Das Universitäts-Sommerfest auf dem Campus Poppelsdorf hat alle Bonnerinnen und Bonner bei perfektem Wetter eingeladen, Konzerte, Lesungen und Mitmachaktionen zu erleben. Den Höhepunkt bildete ein Seifenkistenrennen.

 Ariane und Julia auf dem Sommerfest.

Ariane und Julia auf dem Sommerfest.

Foto: Benjamin Westhoff

Überall Musik, bestes Sommerwetter und viele Bonnerinnen und Bonner, die tüfteln, schlemmen und tanzen: Das Sommerfest der Universität auf dem Campus Poppelsdorf war am Samstag gut besucht. Bürger, Studenten und Angehörige der Universität hatten gemeinsam ein vielseitiges Programm auf die Beine gestellt. Ganz im Sinne von Oberbürgermeister Ashok Sridharan, der bei der Eröffnung mit Rektor Michael Hoch sagte, die Universität wolle sich für die Stadt und für alle Bürgerinnen und Bürger öffnen.

Das Campusfest reihte sich ein in die Feierlichkeiten zum diesjährigen 200-jährigen Bestehen der Uni Bonn. Das Motto zum Jubiläum „Unsere Erde. Unsere Region. Unsere Stadt. Wir.“ war auch beim Sommerfest präsent. Während der Veranstaltung wurden Foodsharing-Taschen mit übrig gebliebenem Essen aus Supermärkten und nachhaltige Trinkbecher verteilt.

Schon von Weitem hörbar begrüßte in den Mittagsstunden der internationale Chor der Universität Bonn alle Besucherinnen und Besucher. Die Gruppe aus deutschen und internationalen Studenten sang auf Kiswahili, Japanisch und Bulgarisch. Auf der Nebenbühne spielten lokale Bands wie Perry Air aus Niederkassel. Thilo Kühn fand die Veranstaltung und die Stimmung super: „Tolle Sache. Hier gibt es jede Menge Möglichkeiten, aktiv zu sein, vor allem für die Kinder. Die können viel lernen. Mein Sohn hat gerade Schieferplatten gespalten“, erzählt er.

Sommerfest der Uni Bonn auf dem Campus in Poppelsdorf
34 Bilder

Sommerfest der Uni Bonn auf dem Campus in Poppelsdorf

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Das Steinmann-Institut für Geologie hatte eine Schiefergrube ausgehoben, in der sich die Besucher auf Fossiliensuche begaben. An anderen Ständen wurde erklärt, wie Bienen Honig herstellen. Man pflanzte Sonnenblumen oder schaute Fußballrobotern in Aktion zu. Auf dem Sportfeld wurde den ganzen Tag Lacrosse gespielt, vor der Hauptbühne in Zumba-Flashmobs getanzt und zwischendurch ging man „Zellstoff tanken“ an der Smoothie-Bar.

In den Mittagsstunden bahnte sich dann ein echter Höhepunkt an: 24 Teams starteten beim Seifenkistenrennen und rauschten von der Startrampe über die 75 Meter lange Bahn. Je zwei Fahrer traten in den Kategorien Schule, Familien, Firmen/Universität und Bonn gegeneinander an. Das Rennen zwischen Uni-Rektor Michael Hoch und dem Rektor der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg, Hartmut Ihne, entschied Hoch an diesem Tag nach leichtem Touchieren für sich. Am Ende wurde aus jeder Kategorie ein Sieger gekürt.

Für die Geschwister Emma und Tom war es Premiere als Seifenkistenfahrer. „Aber nach zwei Testrunden fühlt man sich schnell sicherer. Jetzt sind wir schon aufgeregt, ob einer von uns gewinnen kann“, erzählte die große Schwester. Ihr Bruder habe seine Seifenkiste sogar selbst gebaut. Im „Porsche“ gewann auch er sein Rennen. Ein Hingucker war auch die Seifenkiste vom Team „Gegen uns hätten wir auch gewonnen“ – ein knallgrüner Traktor.

Unter den Zuschauern an der Strecke hatte sich ein Experte versteckt. Heinz Helmut Schäfer führte der Seifenkisten-Sport 1959 bis nach Amerika. Nach dem Sieg bei der Deutschen Meisterschaft in Duisburg gewann er in Ohio den Titel des Vize-Weltmeisters im Fahren von Seifenkisten. Nun fuhr sein Engel Luis Schäfer zum ersten Mal die rot-gelbe Seifenkiste, die zuvor 50 Jahre im Schuppen gestanden hatte. „Die Seifenkiste habe ich noch mit meinem Vater gebaut. Damals war das ein richtig populärer Sport. Dass mein Enkel sie jetzt fährt, ist natürlich toll.“ Zum Abschluss des Sommertages feierten Bonner dann mit viel Musik das „NatFak Festival“.

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