Tag der Vereinten Nationen UN-Organisationen präsentieren sich bei Bürgerfest in Bonn

Bonn · Zahlreiche Organisationen der Vereinten Nationen präsentierten sich beim Bürgerfest auf dem Marktplatz in Bonn. Geboten wurde neben viel Wissenwertem auch ein buntes Programm.

Mit den Worten „Wir sollten den Klimaschutz zu einem Thema machen, das uns alle berührt“ eröffnete Oberbürgermeister Ashok Sridharan am Samstag das alljährliche Bürgerfest zum Tag der Vereinten Nationen auf dem Bonner Marktplatz.

Zusammen mit Pradeep Monga, dem Leiter des Sekretariats der Vereinten Nationen (VN) zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD), der stellvertretend für die 19 in Bonn ansässigen UN-Organisationen Grußworte überbrachte, wies der OB noch einmal auf die Bedeutung der anstehenden Weltklimakonferenz COP 23 für Bonn hin.

Bei einem Rundgang über den Marktplatz überzeugten sich der OB und UN-Sekretär Monga von dem regen Interesse der Bonner an den zentralen Themen von Klimawandel und Klimaschutz. In dem größten der etwa zehn aufgebauten Zelte drängten sich gegenüber der Rathausbühne die Interessenten vor den Informationstischen und -ständen der UN-Organisationen und fanden dort Gelegenheit zu Gesprächen und Kontakten. Man konnte sich über die Erhaltung der wandernden und wild lebenden Tierarten (UNEP/CMS) ebenso informieren wie über die Strategie zur Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen (UNISDR).

Tag der Vereinten Nationen
21 Bilder

Tag der Vereinten Nationen

21 Bilder

Während auf den Wegen rund um die Zelte Unterhaltungskünstler für die Kinder aus Luftballons wilde Tiere zauberten oder die altbewährte Rollenrutsche zum Vergnügen der Kleinsten zum Einsatz brachten, versammelten sich Hunderte vor der Bühne, um dem Internationalen Chor der Bonner Universität zuzuhören, der unter der Leitung von Martin Kirchharz mit seinen nahezu 100 Mitgliedern aus 20 Nationen Lieder aus aller Welt zum Besten gab. Uwe Reetz ließ mit seinen eingängigen Texten und Liedern die Kinderherzen höher schlagen und die Rockband „Basement Two“, gegründet von Mitarbeitern der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), unterhielt – wie auch die Coverband „Buddy Lotion“ – mit klassischen Titeln der Rockgeschichte.

Doch das Familienprogramm trat deutlich hinter dem ernsthaften Interesse an den Themen der bevorstehenden Weltklimakonferenz zurück. Viele Besucher machten sich ein Bild von dem Entwicklungsstand der Vorbereitungen für die COP 23. Auch dem Wunsch von OB Sridharan, man möge sich doch bitte melden, wenn man in der Lage sei, Konferenzgäste unterzubringen, wurde schon auf dem Marktplatz entsprochen.

Über den Erfolg der in drei Wochen beginnenden Konferenz gingen die Meinungen unter den Besuchern auseinander. „Dass über das Treffen eine deutliche Reduzierung der Emissionen kommt, erwarte ich nicht“, sagte Christian Warzecha (54) aus Bonn, „vielleicht wird eine Absichtserklärung unterschrieben. Das wird dann aber auch alles gewesen sein. “ Die in Gimmersdorf wohnende Finnin Virpi Marx wünscht sich vor allem, dass die Weltklimakonferenz friedlich verläuft und „viel Gutes dabei herauskommt“.

Jakob Schreiner (63) aus Erftstadt hält dagegen das Zusammenkommen von 25 000 Menschen an einem Ort im Zeitalter der Digitalisierung für überflüssig. „Schon die damit verbundenen weltweiten Flugbewegungen sollten, wenn man den Klimaschutz ernst nähme, unterlassen werden“, sagte Schreiner.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort