Stammzellen benötigt Typisierung für den 22-jährigen Safwan aus Bonn ist angelaufen

Bonn · Der 22-jährige Safwan aus Bonn wollte gerade seine Bachelor-Prüfungen in Maschinenbau ablegen. Da kam die furchtbare Diagnose: Leukämie. Die Typisierungsaktion hat begonnen.

Das Leben von Safwan S. lief in geordneten Bahnen: In Bonn geboren und in Mehlem aufgewachsen, begann der heute 22-Jährige nach dem Abitur am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium ein Maschinenbaustudium an der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg. Gerade bereitete er sich auf die Bachelor-Prüfungen vor, als ihn vor etwa zwei Monaten eine hartnäckige Halsentzündung plagte. „Er dachte, dass er eine Grippe hat und bald wieder gesund sein wird“, erzählt Cousine Saloua Mohammed.

Erst auf Drängen seiner Mutter ging Safwan schließlich zum Arzt. Zwei Tage später bekam er dann die schreckliche Diagnose: Der 22-jährige Student ist an einer besonders aggressiven Leukämie erkrankt, seine einzige Hoffnung ist eine Stammzellenspende. „Safwan kann nur überleben, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellenspende bereit ist. Denn ein passender Spender ist seine letzte Chance“, erklärt Bruder Ayoub S.

Suche nach „genetischem Zwilling“

Gemeinsam mit der DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) organisiert die Familie in dieser Woche zwei Typisierungsaktionen: An diesem Freitag von 11 bis 17 Uhr in der Dreifachhalle des Heinrich-Hertz-Europakollegs und an diesem Samstag von 11 bis 17 Uhr in den Räumlichkeiten des Familien- und Bildungszentrums Haus Vielinbusch, Oppelner Straße 130, in Tannenbusch. Jeder, der gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann sich bei der DKMS als potenzieller Spender registrieren lassen. Auch Geldspenden werden dringend benötigt, da der gemeinnützigen Gesellschaft allein für die Registrierung eines jeden neuen Spenders 35 Euro Kosten entstehen.

Derzeit liegt Safwan im Krankenhaus. „Es geht ihm nicht gut“, berichtet Cousine Saloua Mohammed, die in Tannenbusch als Sozialarbeiterin tätig ist. „Er hat bisher zwei Zyklen der Chemotherapie bekommen. Safwan ist sehr schwach. Die Krankheit und die Nebenwirkungen der Chemo haben ihn sehr mitgenommen.“ Aber nach außen gebe er sich stark. „Er lässt sich nichts anmerken“, sagt sie.

Hoffen auf große Teilnahme

Je mehr Spender sich typisieren lassen, umso größer ist die Chance, dass ein „genetischer Zwilling“ für den 22-Jährigen gefunden wird. „Ich bin für die Unterstützung wirklich dankbar. Ohne Zögern wurden uns die beiden Unterkünfte für die Typisierung zur Verfügung gestellt“, sagt die junge Frau. Aber da Safwan schnell Hilfe braucht, plant sie gemeinsam mit der ganzen Familie weitere Aktionen. „Ich will auch in Bad Godesberg, wo Safwan aufgewachsen ist, auf sein Schicksal aufmerksam machen. Viele kennen ihn hier – aus der Schule oder aus dem Sportverein. Ich bin mir sicher, dass das Schicksal meines Cousins viele berühren wird“, bleibt Saloua Mohammed hoffnungsvoll.

„Wir hoffen auf eine große Teilnahme. Jeder, der mitmacht, könnte vielleicht ein Lebensretter für Safwan oder einen anderen Patienten sein. Wir danken allen Unterstützern von Herzen“, so Bruder Ayoub. „Mir bleibt nichts weiter als zu beten, damit sich viele die 15 Minuten Zeit für eine Typisierung nehmen und Safwan die Chance auf Leben geben“, setzt Cousine Saloua auf eine breite Unterstützung.

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