Kunstrasenplatz TV Rheindorf wartet auf das Ja aus Köln

GRAURHEINDORF · "2016 wird der Kunstrasen gebaut!" steht dick auf den Internetpräsenzen der Jugend und der Senioren des TV Rheindorf. Eine Hürde gilt es zwar noch zu überwinden, nämlich die Freigabe der Haushaltsmittel seitens der Bezirksregierung in Köln. Aber der Optimismus ist tatsächlich angebracht, sagt der CDU-Stadtverordnete Jürgen Wehlus: "Die Zusage ist da."

 Eron (r.) gehört zur E 2-Manschaft des TV Rheindorf, die von seinem Vater Fatmir Breznica (l.) trainiert wird - bald auf Kunstrasen, wie alle hoffen. FOTO: KNOPP

Eron (r.) gehört zur E 2-Manschaft des TV Rheindorf, die von seinem Vater Fatmir Breznica (l.) trainiert wird - bald auf Kunstrasen, wie alle hoffen. FOTO: KNOPP

Foto: Knopp

Die Haushaltsmittel dafür standen schon bereit, ihre Verwendung muss aber erst von Köln abgesegnet werden. Wenn das erfolgt ist, kann man laut Vereinsgeschäftsführer Joachim Klaßen im September mit den Planungen und im nächsten Jahr mit dem Bau beginnen. Gerne auch während der Fußballsaison: Dann gebe es eben mehr Auswärtsspiele, und man trainiere für einige Monate auf anderen Plätzen. Dafür wird danach alles besser, hofft der Verein, der schon mehrmals vertröstet wurde - eigentlich stand der Platz in Graurheindorf mal ganz oben auf der Prioritätenliste, aber dann wurden mehrfach Stadtteile vorgezogen.

Die Argumente sind die gleichen wie bei allen anderen Fußballvereinen, die noch auf Asche spielen: Große Pfützen nach Regen, Trainingspause im Winter, Abwanderung von Spielern. "Der Kunstrasenplatz in Buschdorf hat uns richtig wehgetan", sagt der neue Vorsitzende Markus Vey. Da habe es gut 90 Abmeldungen gegeben.

Auch Lukas (14), Spieler in der C-Jugend des Vereins, hatte zwischendurch gewechselt und bei zwei Vereinen mit Kunstrasen gespielt. "Das ist deutlich einfacher", sagt er. Es habe ihn dann aber doch wieder zum TV Rheindorf gezogen, "weil meine ganzen Freunde hier sind". Auf Asche könne man nicht so energisch spielen, sagt Mannschaftskapitän Moad (14). "Unser Stürmer wird jedes Spiel gefoult." Auf Kunstrasen sei die Verletzungsgefahr dabei geringer. Außerdem sei der Belag schneller. "Der Ball rutscht mehr." Auf Asche könne man sich auf Ligaspiele bei Vereinen mit Kunstrasenplatz nicht gut vorbereiten, so Moad. "Wir versuchen dann immer, flach zu spielen."

Und ein weiteres Argument ist Ayoub (13) wichtig: "Auf Asche bekommt man leichter eine Stauballergie." Vey bestätigt, dass einige Spieler mit Atemproblemen darunter seien und er als Trainer immer auch mit Namen beschriftete Inhalatoren bei sich trage. Ob das mit dem Belag zusammenhänge, wisse er aber nicht.

"Ich gehe davon aus, dass, wenn der Kunstrasen kommt, wir auch mehr Spieler bekommen", sagt Lukas. Die Jugendabteilung hat laut dem Vorsitzenden derzeit 216 Mitglieder in neun Mannschaften, außerdem gibt es zwei Seniorenmannschaften, eine davon ist ganz aktuell von der D- in die C-Klasse aufgestiegen. Die Neubaumaßnahmen in Auerberg würden sicher dazu führen, dass in absehbarer Zeit etwa 200 bis 300 Kinder mehr dort wohnen werden, sagt Wehlus, "die dann auch ein Freizeitangebot haben wollen". Das wolle der Verein ihnen bieten, und mit Kunstrasen sei er sicher attraktiver.

Der TV Rheindorf arbeitet mit der Stabsstelle Integration

"Die Qualität des Platzes ist ein Kriterium", sagt Klaßen. "Aber es liegt auch an der Jugendarbeit." Die sei gut in Graurheindorf, findet Wehlus. Der TV Rheindorf arbeitet laut Vey mit der Integrationsstabsstelle der Stadt Bonn zusammen, weil auch viele Zuwandererkinder im Verein sind. "Wir nehmen der Stadt viel Integrationsarbeit ab. Die Kinder wachsen hier zusammen." Alle würden davon sprechen, dass man etwas tun müsse, so Klaßen. "Wir stehen parat."

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