160 Plätze reserviert Telekom und Uni klotzen mit Kita-Plätzen

BONN · Die Deutsche Telekom wird voraussichtlich bereits ab August einen neuen Kindergarten mit 180 Plätzen eröffnen. Die zwölfgruppige Einrichtung soll in ehemaligen Bürogebäuden in Dottendorf an der Raste untergebracht und von der PME Familienservice gGmbH als Träger betrieben werden.

160 Plätze sollen für Kinder von Telekom-Mitarbeitern reserviert, die restlichen 20 sollen frei vergeben werden. Für Kinder ab zwei Jahren stehen insgesamt 120 Plätze zur Verfügung, für Kleinkinder zwischen vier Monaten und drei Jahren rund 60 Betreuungsplätze.

"Wer über Frauenquote spricht und will, dass mehr Frauen in Führungspositionen gelangen, muss auch die Voraussetzungen dafür schaffen", erklärte Christian Fischer von der Telekom-Pressestelle. Dazu gehöre vor allem ein gutes Betreuungsangebot für Kinder.Viele Mitarbeiter seien Eltern von kleinen Kindern, die Nachfrage nach einem Betreuungsangebot in der Nähe des Unternehmens sei dementsprechend groß.

Laut städtischer Jugendverwaltung hat das Landesjugendamt eine Betriebserlaubnis mittlerweile in Aussicht gestellt. Am Dienstagabend befasste sich der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie mit den Kita-Plänen der Telekom und empfahl dem Stadtrat, dem Vorhaben zuzustimmen. Denn die Zeit drängt, machte die Jugendverwaltung deutlich.

Soll die Einrichtung noch in diesem Sommer an den Start gehen - was wohl im Sinne vieler Eltern wäre - , dann muss die Stadt beim Land NRW die Anträge auf Förderung nach dem Kinderbildungsgesetz (Kibiz) bis spätestens Mitte März eingereicht haben. Nach Kibiz gibt es für betriebliche Kita-Plätze einen gesetzlichen Zuschuss in Höhe von 55 Prozent; öffentliche Plätze werden mit einem Zuschuss in Höhe von 91 Prozent gefördert.

Auch die Bonner Universität plant die Eröffnung eines weiteren Kindergartens. Er soll voraussichtlich im August 2012 mit vier Gruppen und insgesamt 51 Plätzen eröffnen und vom Studentenwerk auf dem Uni-Campus in Endenich betrieben werden. Etwa 30 Plätze sind für Kinder unter drei Jahren gedacht, womit auch bei dieser Planung dem hohen Bedarf an Kleinstkinderplätze Rechnung getragen werden soll, so die Verwaltung.

Die SPD lobte am Dienstag die Schaffung der neuen Kita-Plätze in Bonn. Dennoch reichten alle Anstrengungen bisher nicht aus, meinte SPD-Jugendpolitikerin Dörthe Ewald mit Hinweis darauf, dass 2013 alle Eltern einen Rechtsanspruch auf Plätze für unter Dreijährige haben sollen.

Plätze für Kleinkinder Ab Sommer 2011 stehen nach einer Vorlage der Stadtverwaltung in Bonn 2436 Plätze für Kinder unter drei Jahren in öffentlich geförderten Kindergärten und in der Tagespflege zur Verfügung. Das ist eine Quote von knapp 30 Prozent der 8192 Kinder im Alter von vier Monaten bis drei Jahren. Zählt man das betriebliche und private Angebot hinzu, liegt die Betreuungsqoute bei 34 Prozent.

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