Goldschmiede-Workshop Teilnehmer lernten, Schmuckstücke aus Kupfer herzustellen

BONN · Ob Anhänger oder Brosche: Beim Goldschmiede-Workshop für Erwachsene im Landesmuseum durften die Teilnehmer ihre ganz individuellen Schmuckideen realisieren. Goldschmiedemeisterin Brigitte Knebel-Patzelt führte sie in die Kunst des Goldschmiedens ein und zeigte ihnen, wie kleine Kunstwerke aus Kupfer herausarbeitet werden.

 Thorsten Thomas hat beim Goldschmiede-Workshop im LVR-Landesmuseum einen Anhänger aus Kupfer angefertigt.

Thorsten Thomas hat beim Goldschmiede-Workshop im LVR-Landesmuseum einen Anhänger aus Kupfer angefertigt.

Foto: Sebastian Flick

Thorsten Thomas hatte sich für einen Anhänger entschieden, den er als Stegreif verschenken möchte. Es ist das erste Mal, dass er sich als Goldschmied übt. Auf die Idee war er über sein langjähriges Hobby gekommen: Thomas beschäftigt sich mit der historischen Darstellung des Hochmittelalters, insbesondere mit der Rekonstruktion von historischen Schmuckstücken. Kunst- und Schmuckinteressierte, die sich zum ersten Mal als Goldschmied versuchen, müssen viel Geduld mitbringen.

Die Technik des Ziselierens, die Knebel-Patzelt den Workshop-Teilnehmern näher brachte, ist ein langwieriger Prozess. Einen ganzen Tag dauert es, eine kleine Brosche herzustellen. Neben einem Hammer brauchen die Teilnehmer auch Punzen-Schlagstempel, die zur Metall- und Lederverarbeitung genutzt werden.

Das zu bearbeitende Stück Kupfer klebt auf einem Kit, damit es nicht wegrutschen kann. Nach der Bearbeitung mit dem Hammer werden mit dem Punzen Wölbungen eingearbeitet, später wird das zu bearbeitende Objekt gelöst, umgedreht und von der anderen Seite bearbeitet.

Den Goldschmiede-Workshop im Landesmuseum, Colmantstraße 14-16, hatte die Gold- und Silberschmiede-Innung Bonn/ Rhein-Sieg anlässlich der Sonderausstellung "Die Krim - Goldene Insel im Schwarzen Meer. Griechen - Skythen - Goten" angeboten. Sie zeigt noch bis Mitte Januar Goldschmuck, der vor rund 2000 bis 2500 Jahren entstanden ist. Viele ursprüngliche Techniken werden noch heute angewandt.

"Das Goldschmiedehandwerk ist das am wenigsten veränderte Handwerk", sagte Knebel-Patzelt. Im Laufe der Zeit seien auch einige neue Techniken hinzugekommen. Was der Nachwuchs heute macht, zeigen Wettbewerbsarbeiten von Auszubildenden und jungen Berufsanfängern im Goldschmiedehandwerk, die ebenfalls zurzeit im Landesmuseum zu sehen sind.

Der vom Zentralverband der Deutschen Goldschmiede, Silberschmiede und Juweliere ausgeschriebene Wettbewerb "Junge Cellinis" stand in diesem Jahr unter dem Motto "Lebens(T)räume".

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