Anwohner der Villiper Allee fordern Abbau von Verbotsschildern Täglicher Blick auf mahnende Worte

RÖTTGEN · Vor einigen Monaten stellte Stadtförster Sebastian Korintenberg einige Verbotsschilder entlang der Villiper Allee auf. "Das Abladen von Müll, Bauschutt, Grünabfällen und Baumschnitt ist verboten", steht auf den strahlend weißen Schildern geschrieben.

 Sie sind unter anderem über dieses Verbotsschild verärgert (von links): Wilhelm Haupt, Hans Friedrich Rosendahl, Anna Needré, Jürgen Deklerk, Uwe Needré und Heinz Beckenbach.

Sie sind unter anderem über dieses Verbotsschild verärgert (von links): Wilhelm Haupt, Hans Friedrich Rosendahl, Anna Needré, Jürgen Deklerk, Uwe Needré und Heinz Beckenbach.

Foto: Martin Ochmann

Eine Maßnahme, die den Anwohnern doch eigentlich gefallen müsste, wer freut sich schon über Dreck vor der eigenen Haustüre. Aber weit gefehlt. "Das hat mich sehr erzürnt", sagt zum Beispiel Anna Needré, die genau gegenüber von einem der Schilder wohnt. Der Grund für ihren Zorn: "Ich entsorge immer alles in grüne, gelbe, blaue und graue Tonnen. Und jetzt ist dieses Schild mahnend auf mich gerichtet", klagt Needré. Sprich, als pflichtbewusste Bürgerin hält sie sich selbst für die denkbar ungeeignetste Kandidatin für einen derartigen Hinweis.

Dreck, den machen entlang der Villiper Allee andere, nicht die Anwohner. Sagen die Anwohner. "Schon als wir hier bauten, haben wir eine Baumpatenschaft übernommen", berichtet zum Beispiel Hans-Friedrich Rosendahl. Und für Bürger wie ihn sei so ein Schild wie ein "Schlag ins Gesicht", so Rosendahl. "Schön wäre es doch, wenn die Behörde mal mit den Anwohnern spricht und einen zweckmäßigen Standort für das Schild sucht, unten am See zum Beispiel", sagt Rosendahl, und erntet zustimmendes Gemurmel aus der Runde.

Zu der gehört auch Nachbar Wilhelm Haupt, er berichtet von der Pflege der Baumbeete. Und stellt diesem Engagement die Unfähigkeit der Stadt entgegen. "Die ist nicht dazu in der Lage, vernünftig sauber zu machen. Und jetzt hängt sie die Schilder hier hin, aber was uns wirklich belastet, wird nicht beachtet", sagt Haupt. Was die Nachbarn an der Villiper Allee wirklich belastet sind neben Falschparkern unter anderem Hundehaufen. "Das ist in letzter Zeit immer mehr geworden", sagt Needré. Und deswegen trat sie an die Stadt Bonn heran mit der Frage, ob man vor Ort nicht Hundekotbeutelspender aufhängen könne.

"Derzeit steht für das Aufstellen neuer Beutelspender kein Geld bereit", teilte Stadtsprecherin Isabel Klotz mit. Es gebe 140 Spender, der Unterhalt koste pro Jahr rund 12.000 Euro. Nach dieser Absage überlegen die Anwohner, selbst für einen solchen Spender zu sammeln. Die Schilder können sie allerdings nicht einfach abbauen. Klotz teilt mit, dass damit natürlich niemand "diffamiert" werden sollte und lobt das Engagement der Anwohner. Aber die Schilder seien dort nötig, da oft Grünabfall abgeladen werde. "Voraussichtlich 2014 werden sie wieder abgebaut, vorausgesetzt, das wilde Abladen hört auf", sagt Klotz.

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