Protestanten feiern Reformationstag Superintendent Wüster predigt in der Kreuzkirche

BONN · Zu ihrer zentralen Reformationsfeier lädt die Evangelische Kirche Bonn für Mittwoch, 31. Oktober, um 19.30 Uhr in die Kreuzkirche am Kaiserplatz. Der prominente Prediger kommt dieses Jahr ausnahmsweise aus den eigenen Reihen: Es ist der Bonner Superintendent Eckart Wüster.

Der Gottesdienst steht unter dem Motto "Reformation & Musik" und ist Teil der Festwoche, den die evangelische Kirche noch bis zum 4. November mit zahlreichen hochkarätigen Veranstaltungen und Konzerten erstmalig in Bonn gestaltet und die einen Vorgeschmack auf das Reformationsjubiläum "500 Jahre Thesenanschlag zu Wittenberg" im Jahr 2017 sein soll.

"Die Reformationsfeier in der Kreuzkirche ist der geistliche Höhepunkt unserer Festwoche", so Pressepfarrer Joachim Gerhardt. Superintendent Wüster wird das Lutherlied "Ein feste Burg ist unser Gott" auslegen und auf die heutige Zeit beziehen. Der Gottesdienst wird tief in die Zeit der Reformation eintauchen.

Es spielen neben einem großen Ensemble aus verschiedenen Bläser-Chören des Kirchenkreises Bonn die Mittelalter-Spielleute "Wildwuchs" aus Marburg Musik des Mittelalters und Lieder der Reformation. Stefan Horz begleitet diesen außergewöhnlichen Gottesdienst an der Orgel. Die musikalische Gesamtleitung hat Kreiskantor Stephan Pridik.

Nach dem Gottesdienst lädt der Kreissynodalvorstand des Evangelischen Kirchenkreises Bonn zum öffentlichen Jahresempfang der Evangelischen Kirche in die Krypta der Kreuzkirche.

Gedenken an Luther
Am Reformationstag am 31. Oktober erinnern die Protestanten an den Beginn der Reformation durch Martin Luther 1517. Auch Bonn blickt auf eine wechselhafte Reformationsgeschichte zurück. Schon früh, wenn auch nur gegen den Widerstand der katholischen Herrscher im Reich, konnten die Gedanken des Reformators in die Region Köln und Bonn einziehen.

Das Schlüsseljahr ist 1542, als der katholische Erzbischof, Kurfürst Hermann von Wied, auf die Seite der Reformation wechselte. Er berief den Straßburger Reformator Martin Bucer und wenig später auch den engsten Weggefährten Luthers, Philipp Melanchthon, aus Wittenberg nach Bonn. Melanchthon blieb drei Monate, Bucer sogar ein dreiviertel Jahr am Rhein. In dieser Zeit predigte Bucer unter anderem im Bonner Münster.

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