Suche nach neuem Führungspersonal Stuttgarterin soll neue Kulturdezernentin in Bonn werden

Bonn · Birgit Schneider-Bönninger soll Nachfolgerin von Martin Schumacher werden. Ihr eilt der Ruf voraus, schwungvoll und ideenreich zu Werke zu gehen.

Die Stuttgarter Kulturamtsleiterin Birgit Schneider-Bönninger soll neue Kultur- und Sportdezernentin in Bonn werden. Die Verwaltung hat die promovierte Historikerin nach einer öffentlichen Ausschreibung aus rund 30 aus Sicht des beauftragten Personalberatungsunternehmens interessanten Bewerbungen ausgewählt, erfuhr der GA. Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU) will die 55-Jährige dem Stadtrat in der Sitzung am 11. Dezember als Nachfolgerin von Martin Schumacher zur Wahl vorschlagen.

Am Montag stellte sich die gebürtige Kamenerin den Fraktionsspitzen vor. In den nächsten Tagen wird Schneider-Bönninger den Fraktionen im Alten Rathaus Rede und Antwort stehen; sie haben das letzte Wort in der Personalie. Erste Reaktionen auf die Kandidatin klingen durchweg positiv; ihre Wahl im Dezember gilt nach derzeitigem Stand als sicher. Damit hätte erstmals eine Frau an der Spitze der Bonner Kultur- und Sportverwaltung das Sagen. Wann sie nach erfolgreicher Wahl ihr Amt in Bonn antreten wird, ist allerdings noch offen. Der bisherige Amtsinhaber Martin Schumacher (parteilos) scheidet nach achtjähriger Wahlzeit Ende des Monats aus dem Verwaltungsvorstand aus. Die Ratsmehrheit hatte den 63-Jährigen nicht zur Wiederwahl vorschlagen wollen (der GA berichtete).

„Es ist ein nachvollziehbares und gutes Ergebnis“, so der erste Eindruck von CDU-Ratsfraktionschef Klaus-Peter Gilles. „Frau Schneider-Bönninger hat sich gut und professionell präsentiert und verfügt über viel Führungserfahrung.“ Auch FDP-Chef Werner Hümmrich ist zuversichtlich, dass die Verwaltung mit der Stuttgarter Kulturamtsleiterin dem Rat einen guten Vorschlag unterbreiten wird. „Sie kann auf eine ideenreiche und kreative Arbeit verweisen“, sagte Hümmrich. Auch wenn die Kandidatin bislang wenig mit der Sportverwaltung in Berührung gekommen sei, so habe sie doch in ihren bisherigen Tätigkeiten viele gemeinsame Projekte mit Kultur und Sport initiiert.

Schneider-Bönninger wolle nach Bonn ziehen

Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Tom Schmidt ist ebenfalls angetan von der Bewerberin. „Sie hat bei uns insgesamt einen positiven Eindruck hinterlassen.“ Auch habe sie eine klare und deutliche Affinität zu Kultur und Sport. Angelika Esch, frischgebackene SPD-Ratsfraktionsvorsitzende, stößt in dasselbe Horn: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass auch meiner Fraktion die Kandidatin zusagen wird.“ Dass Schneider-Bönninger SPD-Mitglied ist, habe sie nicht gewusst. „Das freut mich natürlich, es hat bei der Vorstellung aber keine Rolle gespielt.“ Schneider-Bönninger wollte sich am Dienstag auf Anfrage des General-Anzeigers nicht öffentlich äußern. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich vor einer Wahl dazu nichts sagen möchte.“

Der 55-Jährigen, die Anfang 2014 ihren Posten als Chefin des Kulturamtes in Stuttgart – mit rund 630 000 Einwohnern beinahe doppelt so groß wie Bonn – antrat, eilt der Ruf einer schwungvollen und ideenreichen Kulturamtschefin voraus. Die verheiratete Mutter einer erwachsenen Tochter hatte vor Stuttgart in Wolfsburg zunächst das Stadtarchiv und später das Kulturamt geleitet. Sollte sie neue Bonner Kultur- und Sportdezernentin werden, habe sie zugesagt, nach Bonn umzuziehen, erfuhr der GA. Ihre Beigeordnetenkollegen wohnen alle außerhalb der Bundesstadt: Stadtbaurat Helmut Wiesner in Brühl, Stadtdirektor Wolfgang Fuchs, Familiendezernentin Carolin Krause in Köln und Kämmerin Margarete Heidler in Limburg.

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