Tagung in Bonn Studierendenwerke fordern mehr Geld für Mensen

Bonn · Deutschlandweit haben 2017 rund 2,8 Millionen Menschen Universitäten und Hochschulen besucht. Doch was ist mit den Mensen? Bei einer Tagung in Bonn fordern deutsche Studierendenwerke mehr Investitionen in Aufenthaltsräume.

 Schneller Imbiss in der Campusmensa: Tim Fenkl bietet Tiefkühlbackwaren an.

Schneller Imbiss in der Campusmensa: Tim Fenkl bietet Tiefkühlbackwaren an.

Foto: Benjamin Westhoff

„Während Bund und Länder in die Erweiterung der Hochschulen flächendeckend investierten, blieb die soziale Infrastruktur auf der Strecke“, sagte Jürgen Huber, Geschäftsführer des Studierendenwerks Bonn. Dieser Kritik schlossen sich Vertreter von 58 Studenten- und Studierendenwerken (DSW) aus Deutschland an, die sich in Bonn zur „Mensatagung“ trafen.

„Dem Ausbau der Studienplatzkapazitäten muss ein Ausbau der Mensakapazitäten folgen“, appellierte auch Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des DSW. Der Finanzbedarf für die Ausbau- und Sanierungsarbeiten liege bei rund einer Milliarde Euro, so der Generalsekretär. In Bonn präsentiert sich die Poppelsdorfer Mensa nach umfangreicher Sanierung zwar modern und ansprechend. Aber: „In der Nassestraße besteht dringender Handlungsbedarf“, stellt Huber fest.

Nicht nur das Ambiente im Speisesaal strahlt den Charme längst vergangener Zeiten aus. Auch die Mitarbeiter leiden unter den Arbeitsbedingungen, da sich die Arbeitsbereiche über mehrere Etagen erstrecken. Zudem ist die technische Ausstattung nicht auf dem neuesten Stand. Spätestens mit der Fertigstellung des geplanten Neubaus zwischen Lenné-, Kaiser- und Nassestraße wird die Mensa in der Innenstadt funktional und modern ausgestattet.

Ruhezonen zwischen den Vorlesungen

Für Jürgen Huber ist klar, dass jetzt schon Weichen für kommende Jahrzehnte gestellt werden müssen. „Nachfolgende Generationen werden höhere Ansprüche an eine Mensa stellen. Dann geht es nicht mehr nur um Nahrungsaufnahme, sondern um Kommunikation.“ Bereiche für gemeinsames Lernen könnten geschaffen werden, Ruhezonen zur Entspannung zwischen Vorlesungen und Seminaren einladen. „Wir müssen Mensen, Bistros und Cafeterien so planen, dass sie den ganzen Tag und das ganze Jahr über eine beliebte Anlaufstelle für Studenten sind“, beschrieb Achim Meyer auf der Heyde die Ziele.

Beim Speiseangebot hat sich einiges verändert. Zwar gibt es in den drei Bonner Mensen (Venusberg, Innenstadt, Poppelsdorf) immer noch Eintopf für einen Euro. Zusätzlich stehen aber auch vegetarische und vegane Speisen auf dem Plan. „Das wird ein Zukunftsthema sein“, so Huber. In der Nassestraße können derzeit täglich bis zu 3000 Essen über die Theke gehen. In der Poppelsdorfer Mensa sind es etwa 4000, obwohl es Kapazitäten für 6000 bis 7000 Mahlzeiten gibt. „So sind wir schon jetzt bestens für eine wachsende Nachfrage gerüstet“, erklärte Huber.

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