Klimaschutz in Bonn Studenten wollen "grüne Inseln" in der Stadt

Bonn · Eine Aktion von Studenten und dem Wissenschaftsladen will mehr Bewusstsein für Pflanzen schaffen. Beete sollen auch an Schulen stehen.

1000 grüne Inseln für Bonn nennt sich die Aktion vom Wissenschaftsladen Bonn und der AG Grüne Infrastruktur, die in der ehemaligen Volkshochschule (VHS) zwischen Wilhelm- und Kasernenstraße am Samstag ihren Anfang nahm. Streng genommen sind es keine 1000, sondern etwa 20 Inseln, die Ehrenamtliche im gesamten Stadtgebiet aufbauen wollen. Die erste wurde am Samstagmittag auf dem Münsterplatz aufgestellt. Bis Ende August soll sie dort für die Besucher eine kleine Oase der Erholung sein.

Anna-Maria Bolte und Meike Reimann füllten gemeinsam Erde in große Kunststoffbehälter. Wegen des schlechten Wetters haben sie sich dafür in die Räume der alten VHS zurückgezogen, um die Innenstadt später ein Stück grüner zu machen. Eingefügt wurden die Behälter in eine hölzerne Kombination aus Sitzgelegenheit und Pflanzkisten, die Schreiner Julian Janke in den letzten Monaten gebaut hat. Gegen Mittag waren die etwa 15 Helfer mit der Bepflanzung fertig, dann packten sie die Kisten in den Transporter. Ziel war zunächst der Münsterplatz.

Grüne Inseln: Paten für die Pflege gesucht

Ein kleines Hindernis gab es anfangs zu überwinden, denn der Aufstellort am Münsterplatz nahe der Poststraße war durch den Blumenstand besetzt, der wegen der Sanierung des Remigiusplatzes dorthin umgezogen ist. „Da hat es wohl eine Überschneidung mit den Genehmigungen gegeben“, stellte Meike Reimann erstaunt fest. Die Mitarbeiter am Blumenstand räumten das Eckchen gerne frei, sagte Miriam Mews am Montag.

Die Aktion 1000 grüne Inseln hat zum Ziel, die Stadt grüner zu machen und die Menschen dafür zu sensibilisieren, Insekten einen Lebensraum zu bieten. Dabei geht es um Nachhaltigkeit in der Stadt, um bessere Luft, um Biodiversität und um einen Erholungswert mitten in der Stadt. Die grünen Inseln sollen ein Erholungs- und Kommunikationsort für die Menschen sein und beispielsweise an der Kettelerschule in Dransdorf, vor dem Kunstverein am Kaiser-Karl-Ring und im Mehrgenerationenhaus in Plittersdorf stehen. Die Sensibilisierung für dieses Thema sei angesichts des Klimawandels und den vielen versiegelten Flächen in der Stadt und des lnsektensterbens eine wichtige Sache, finden die Akteure.

Studenten hoffen auf Nachahmer

Die Idee hatte die AG Grüne Infrastruktur, ein Zusammenschluss Studierender, die Umsetzung erfolgte mit dem Wissenschaftsladen im letzten Jahr. Der Rat für nachhaltige Entwicklung hat das Projekt finanziert. Es ist ein temporäres Projekt, das aber, so hoffen die Initiatoren, Nachahmer finden soll, was sich in dem Titel 1000 grüne Inseln für Bonn, ausdrückt. Da die Inseln gepflegt werden müssen, suchen die Initiatoren Paten. Gepflanzt wurden vor allem heimische Pflanzen wie Gundermann, Wiesensalbei oder Schlüsselblume. Sie werden schon bald in voller Blüte stehen.

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